Politik

Aufnahmen vom 7. Oktober Überwachungsvideos sollen Geiseln in Al-Schifa-Klinik zeigen

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Am Mittwoch stürmt die israelische Armee das Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen. Eine Begründung für den Einsatz: Dort soll die Terrororganisation Hamas nach dem 7. Oktober Geiseln versteckt haben. Israels Militär veröffentlicht Bilder, die das belegen sollen.

Die israelische Armee hat Aufnahmen von Überwachungskameras veröffentlicht, die zeigen sollen, dass die Hamas am Tag ihres Großangriffs auf Israel Geiseln in das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza brachte. Die Videos seien ein Beleg dafür, dass die islamistische Terrororganisation das Klinikgelände "am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte", teilten das israelische Militär und die Geheimdienste in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Videos sind unabhängig nicht zu überprüfen.

Auf den Aufnahmen ist eine mutmaßliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Krankenhausbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmaßliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari stammen die beiden Geiseln aus Nepal und Thailand. Die Armee habe sie bisher nicht ausfindig machen können. "Wir wissen nicht, wo sie sind", sagte Hagari. Aus Thailand und Nepal steht eine Reaktion noch aus.

Die israelischen Streitkräfte hatten das größte Krankenhaus im Gazastreifen, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Hamas vermuten, am Mittwoch gestürmt. Die Klinik wurde inzwischen weitgehend evakuiert. Mittlerweile entdeckten die Soldaten nach israelischen Angaben einen 55 Meter langen Tunnel unter dem Krankenhaus sowie ein Waffenlager.

Leichen zwei israelischer Leichen geborgen

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben des Außenministeriums in Thailand sind 25 thailändische Staatsbürger unter den Entführten. Die Zahl der entführten Nepalesen wurde zuletzt von der israelischen Regierung mit fünf angegeben. Insgesamt wurden demnach Bürger aus 26 Ländern entführt, darunter auch Deutschland.

Israels Armee hatte vor wenigen Tagen die Leichen von zwei israelischen Geiseln im Gazastreifen geborgen. Sie waren laut Militärsprecher Daniel Hagari in unterschiedlichen Gebäuden in der Nähe des Schifa-Komplexes gefunden worden. Bei einer der beiden handelte es sich um eine 19-jährige Soldatin. Nach Angaben Hagaris soll sie, anders als von der Hamas behauptet, nicht bei einem israelischen Angriff getötet worden sein.

Geheimdienstinformationen belegten, dass die 19-Jährige "innerhalb des Schifa-Krankenhauses von einem Hamas-Terroristen ermordet" wurde, sagte Hagari, ohne näher darauf einzugehen. Laut einem Pathologiebericht soll sie bei dem israelischen Angriff "nicht lebensgefährlich" verletzt worden sein. Auch diese Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen.

Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa

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