Politik

Durchbruch in Charkiw? Ukraine befreit Teile Kupjansks - Selenskyj besucht Region

12.12.2025, 15:56 Uhr
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Der ukrainischen Armee gelangen Erfolge in der Region Charkiw. (Foto: REUTERS)

Zuletzt häufen sich die Meldungen über angebliche Eroberungen Russlands. Entgegen der Behauptungen steht Kupjansk aber augenscheinlich nicht unter der Kontrolle Moskaus. Die Ukraine meldet Erfolge in der Stadt. Präsident Selenskyj stattet der Region einen Besuch ab.

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Gebiet in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine zurückerobert. Die Ortschaften Kindraschiwka und Radkiwka sowie nördliche Teile der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk seien befreit worden, erklärte die ukrainische Brigade Chartia in Onlinediensten. Durch einen Durchbruch bis zum Fluss Oskil sei zudem die Versorgungslinie der russischen Streitkräfte unterbrochen worden. Mehr als 200 russische Besatzer seien durch die Operation eingekesselt worden, schrieb Chartia zudem.

Der ukrainische Militärblog "DeepState" bestätigt die teilweise Rückeroberung Kupjansks, im Stadtzentrum existieren den Beobachtern zufolge aber noch kleinere russische Enklaven, die noch eliminiert werden müssen. Die Operation dauere an, teilte die Gruppe auf Telegram mit. DeepState zufolge befreiten ukrainische Streitkräfte auch das an Radkiwka angrenzende Dorf Myrne.

Die russische Armee hatte die Einnahme von Kupjansk Ende November vermeldet. Die russischen Streitkräfte hatten Kupjansk bereits 2022 erobert, die ukrainische Armee erlangte jedoch Ende 2022 wieder die Kontrolle über die Stadt. In den vergangenen Monaten waren den russischen Streitkräften wieder Vorstöße in der Ukraine gelungen. Kiew weist immer wieder russische Meldungen über Einnahmen in der Ukraine als Versuche zurück, die Ukraine als kurz vor dem Zusammenbruch stehend darzustellen, um Moskaus Position bei Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu stärken.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte sich eigenen Angaben zufolge vor Ort ein Bild des Geschehens und bestätigte indirekt die militärischen Erfolge. "Ich war da und habe die Jungs beglückwünscht", sagte er in einem Video auf Telegram. Im Hintergrund ist eine stark beschädigte Stele am Stadteingang zu sehen. "Danke an jede Einheit, an alle, die hier kämpfen, an alle, die den Besatzer vernichten", sagte Selenskyj.

Der Präsident unterstrich dabei die Bedeutung der militärischen Erfolge für mögliche Friedensverhandlungen. "Heute ist es außerordentlich wichtig, Ergebnisse an der Front zu erreichen, damit die Ukraine Ergebnisse in der Diplomatie erzielen kann", so Selenskyj.

Die russische Armee hatte die Einnahme von Kupjansk Ende November vermeldet. Die russischen Streitkräfte hatten Kupjansk bereits 2022 erobert, die ukrainische Armee erlangte jedoch Ende 2022 wieder die Kontrolle über die Stadt. In den vergangenen Monaten waren den russischen Streitkräften wieder Vorstöße in der Ukraine gelungen. Kiew weist immer wieder russische Meldungen über Einnahmen in der Ukraine als Versuche zurück, die Ukraine als kurz vor dem Zusammenbruch stehend darzustellen, um Moskaus Position bei Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu stärken.

Weitere russische Eroberung dementiert

Erst am Donnerstag vermeldete Russland auch die Einnahme der Stadt Siwersk in der Region Charkiw. Der Leiter des Zentrums für Desinformationsbekämpfung, Andrij Kowalenko, wies die Behauptung zurück. Die Kämpfe in Siwersk, das vor Kriegsbeginn im Februar 2022 fast 11.000 Einwohner hatte, dauerten an.

Die US-Regierung drängt Kiew derweil zu bedeutenden Gebietsabtretungen. Bislang hat Moskau die Region Charkiw nicht für annektiert erklärt. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge könnte die jüngste Version des US-Plans für ein Ende des Ukraine-Krieges einen Rückzug russischer Truppen aus dieser Region vorsehen, während die ukrainische Armee aus der Region Donezk abziehen müsste.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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