Politik

Verstoß gegen Sicherheitsregeln Ukraine entzieht Kriegsreportern Akkreditierung

Auch westliche Medien berichteten vom Jubel der Bewohner nach Chersons Befreiung.

Auch westliche Medien berichteten vom Jubel der Bewohner nach Chersons Befreiung.

(Foto: dpa)

Kurz nach der Befreiung von Cherson fallen erleichterte Bewohner auch ausländischen Journalisten um den Hals. Das ukrainische Militär ist darüber allerdings alles andere als erfreut. Berichterstatter aus dem Westen, die sich demnach nicht an Sicherheitsregeln hielten, dürfen vorerst nicht mehr vor Ort arbeiten.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mehreren westlichen Journalisten nach ihrer Berichterstattung aus dem jüngst befreiten Gebiet Cherson die Akkreditierung entzogen. "In jüngster Zeit haben einige Medienvertreter die bestehenden Verbote und Warnungen ignoriert und ohne Zustimmung der Kommandeure und zuständigen PR-Abteilungen des Militärs ihre Berichterstattung aus Cherson aufgenommen, noch bevor die Stabilisierungsmaßnahmen abgeschlossen waren", begründete der Generalstab per Facebook die Zwangsmaßnahme.

Aus dem Eintrag geht nicht hervor, welche Journalisten betroffen sind. Medienberichten zufolge jedoch sollen mindestens sechs Korrespondenten der Fernsehsender CNN und Sky News ihre Akkreditierung verloren haben. Dem ukrainischen Medienportal Detector.media zufolge wurde zudem zwei Journalisten des ukrainischen Internetsenders Hromadske die Akkreditierung des Militärs wegen einer Reportage aus Cherson entzogen.

Der britische Sender Sky News hatte am Samstag ein Video verbreitet, in dem sein Korrespondent herzlich von Einwohnern der Stadt begrüßt wird. Die Sky-Journalisten waren nach eigenen Angaben nach der Befreiung das erste ausländische Berichterstatter-Team vor Ort. Auch CNN berichtete bereits am Samstag aus dem befreiten Cherson.

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Die russische Armee hat Ende vergangener Woche den nordwestlichen Teil der Region Cherson geräumt, darunter auch die Gebietshauptstadt selbst. Das ukrainische Militär ist aus Vorsichtsmaßnahmen erst langsam in die Gebiete eingerückt. Als eine der wichtigsten Sofortmaßnahmen nannte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Minenräumung in Cherson und Umgebung. Tausende Sprengsätze wurden nach seinen Angaben bereits entschärft. Unter anderem ein Polizist wurde bei einer Minenräumung in einem Verwaltungsgebäude nach Polizeiangaben verletzt.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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