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Flugfeld im Visier Ukraine greift besetzte Krim mit Raketen an

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Die Flugzeuge auf dem Luftwaffenstützpunkt Belbek auf der besetzten Krim sollen nicht beschädigt worden sein, sagt Russland.

Die Flugzeuge auf dem Luftwaffenstützpunkt Belbek auf der besetzten Krim sollen nicht beschädigt worden sein, sagt Russland.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit rund 20 Marschflugkörpern greift die Ukraine verschiedene Orte auf der von Russland besetzten Krim an. Darunter soll auch ein Luftwaffenstützpunkt sein. Russland spricht von geringen Schäden.

Die Ukraine hat nach russischen Militärangaben die annektierte Halbinsel Krim und die Stadt Sewastopol mit Raketen angegriffen. Dabei habe die Ukraine 20 Marschflugkörper eingesetzt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Von ihnen seien 17 bereits über dem Schwarzen Meer abgefangen worden, drei weitere über der Krim. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Trümmer der abgefangenen Geschosse seien auf ein Militärgelände bei dem Dorf Ljubimowka nördlich von Sewastopol gefallen, hieß es in der Mitteilung. Dort liegt der große russische Luftwaffenstützpunkt Belbek, dessen Name aber nicht genannt wurde. "Es ist kein Flugzeuggerät beschädigt worden", erklärte das Verteidigungsministerium.

Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, veröffentlichte auf Telegram ein Video, das den Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt zeigen soll. Laut eines Berichts des Online-Portals "Ukrainska Pravda" wurde das Flugfeld mit Marschflugkörpern angegriffen.

Nach inoffiziellen Berichten von der Krim hatte der Angriff größere Ausmaße. Sowohl im Süden wie im Norden von Sewastopol sei Rauch zu sehen, berichtete der Telegramkanal "Krymski Weter". Im Norden der Stadt steige eine dicke Wolke in der Nähe des Militärflugplatzes Belbek auf. Aus der Gegend des russischen Militärflugplatzes Saki bei Jewpatorija wurden ebenfalls Explosionen gemeldet. Demnach stiegen zahlreiche russische Kampfflugzeuge in den Himmel auf, um nicht am Boden getroffen zu werden.

Russland spielt Schäden herunter

Auch in Mitteilungen des von Russland eingesetzten Stadtchefs von Sewastopol, Michail Raswoschajew, wurden die Folgen des Angriffs eher heruntergespielt. Raketentrümmer seien in eine Schrebergartenanlage in Ljubimowka gefallen, schrieb er auf Telegram. Es seien zwölf Gebäude beschädigt worden, aber nicht schwer: "Geborstene Fenster, kaputte Zäune und so ähnlich." Niemand sei verletzt worden.

Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren eine russische Invasion ab. Für die russische Kriegsführung ist die 2014 annektierte Krim besonders wichtig. Dort sind viele Truppen stationiert, der Nachschub läuft über die Halbinsel. Sewastopol ist Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, auch wenn die meisten Schiffe von dort abgezogen worden sind. Dank verbesserter eigener Drohnen wie Waffen mit höherer Reichweite aus westlichen Lieferungen kann die Ukraine zunehmend militärische Ziele auf der Krim bekämpfen. Die ukrainische Führung strebt eine Rückeroberung der Halbinsel an.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts

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