Politik

Luftalarm in Kiew ausgelöst Ukraine schießt Ballons aus Russland ab

Ein Soldat der ukrainischen Armee zielt mit einer Flugabwehrrakete (Archivbild).

Ein Soldat der ukrainischen Armee zielt mit einer Flugabwehrrakete (Archivbild).

(Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS)

USA, Moldau und die Ukraine: Ballons werden inzwischen überall gesichtet. Als einer über der ukrainischen Hauptstadt auftaucht, reagiert die Luftwaffe dort sofort. Kiews Militär vermutet dahinter einen Plan Moskaus, der nicht nur etwas mit Überwachung zu tun hat.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach Behördenangaben mehrere offenbar von Russland aus gestartete Ballons über der Hauptstadt Kiew gesichtet und die meisten davon abgeschossen. Offizielle Stellen in Kiew erklärten, die Ballons könnten mit Aufklärungsausrüstung ausgestattet und gestartet worden sein, um "unsere Luftabwehr aufzudecken und zu erschöpfen". Die meisten seien abgeschossen worden. Die Behörden würden die Trümmer "sorgfältig untersuchen", fügte die Stadtverwaltung in Kiew hinzu. Die Ballons hatten in der Hauptstadt Luftalarm ausgelöst.

Zuvor hatte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Juryj Ignat erklärt, Russland setze Ballons ein, die "praktisch nichts kosten", damit die Ukraine ihre Flugabwehrraketen verschwendet. "Die Russen werden alle verfügbaren Methoden der Kriegsführung einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen", sagte Ignat. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Geräte "eine Art Überwachung durchführen können", daher sei es wichtig, "sie zu verstehen", fügte er hinzu.

Der Luftwaffe zufolge handelt es sich um gewöhnliche, mit Gas gefüllte Ballons mit einem Reflektor und einem Radar. Da es sich dennoch um ein Luftziel handele, seien die Luftabwehrsysteme gezwungen, zu reagieren, sagte Ignat.

Eklat zwischen Washington und Peking

Seit Beginn der russischen Invasion im vergangenen Februar hatten ukrainische Behörden wiederholt russische Ballons in ihrem Luftraum gesichtet. Am Dienstag sperrte die benachbarte Republik Moldau aufgrund eines Flugobjekts, das einem Wetterballon ähnelte, vorübergehend ihren Luftraum.

Anfang Februar hatte der tagelange Überflug eines chinesischen Ballons über die USA zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Ein US-Kampfjet schoss ihn letztlich am 4. Februar über dem Meer ab, seitdem sucht das US-Militär nach Trümmerteilen. Nach Angaben Washingtons handelte es sich um einen chinesischen Spionage-Ballon. Peking wiederum weist dies zurück und spricht von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen