Explosion in Krim-Hafen Ukraine setzt ältestes russisches Marineschiff außer Gefecht
21.04.2024, 17:53 Uhr Artikel anhören
Ein Foto von 2020. Mittlerweile brennt das U-Boot-Bergungsschiff "Kommuna".
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Seit 1915 ist das U-Boot-Bergungsschiff "Kommuna" im Dienst der russischen Marine. Das könnte sich bald ändern: Der Katamaran brennt in einem Krim-Hafen. Nach ukrainischen Angaben ist das Schiff mittlerweile kampfunfähig.
In einem Hafen von Sewastopol auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim ist ein Schiff in Brand geraten. Russische soziale Medien berichteten von einer Explosion auf einem Schiff, die möglicherweise auf den Einschlag einer Rakete oder einer Kampfdrohne zurückzuführen sei. Videos zeigen, wie Flammen und Rauch aus dem Schiff aufsteigen.
Eine offizielle Erklärung dazu von russischer Seite liegt bislang nicht vor. Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte, das Schiff außer Gefecht gesetzt zu haben. Der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletentschuk, sagte, das Schiff sei jedenfalls "nicht mehr in der Lage, seine Aufgaben zu erfüllen". Das Ausmaß der Schäden werde gegenwärtig noch geprüft. Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Monaten wiederholt russische Schiffe rund um die Krim mit verschiedenen Waffensystemen angegriffen.
Bei dem Schiff handle es sich um das U-Boot-Bergungsschiff "Kommuna", verlautete am Nachmittag aus Militärkreisen in Kiew. Der bereits 1912 auf Stapel gelegte Katamaran ist das wohl älteste aktive Schiff der russischen Marine, seit 1915 ist es im Dienst und diente damit auch in beiden Weltkriegen. Seither wurde das Schiff mehrfach umgebaut. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums soll es sich dabei um das einzige russische Bergungsschiff dieser Größe im Schwarzen Meer handeln.
Unterdessen griffen russische Militärs die südukrainische Hafenstadt Odessa von der Halbinsel Krim aus mit ballistischen Raketen an. Ukrainische Medien berichteten von einer Explosion in der Stadt, bei der mindestens vier Menschen verletzt und mehrere Wohnhäuser beschäftigt wurden.
Quelle: ntv.de, ses/dpa