Angriff auf Schwarzmeerflotte Ukraine will russische Landungsschiffe getroffen haben
24.03.2024, 15:54 Uhr Artikel anhören
Das Landungsschiff "Asow" (Vordergrund) im Hafen von Sewastopol (Archivbild).
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
In den vergangenen Wochen gelangen der Ukraine spektakuläre Schläge gegen Moskaus Schwarzmeerflotte. Nun sollen bei einem Luftangriff zwei Landungsschiffe von Raketen getroffen worden sein. Kiew zufolge schlagen Marschflugkörper auch in Kommunikationseinrichtungen ein.
Die Ukraine nimmt für sich in Anspruch, bei einem nächtlichen Luftangriff auf die Hafenstadt Sewastopol zwei große russische Marineschiffe getroffen zu haben. Es handele sich um die Landungsschiffe "Jamal" und "Asow", teilte das Militär in Kiew. Außerdem seien ein Kommunikationsknotenpunkt und andere Einrichtungen der russischen Schwarzmeerflotte getroffen worden, hieß es in einem Telegrampost.
Über einen schweren Luftangriff hatte in der Nacht auch die Stadtverwaltung von Sewastopol auf der seit 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel berichtet. Stadtchef Michail Raswoschajew sprach auf Telegram vom "massivsten Angriff der vergangenen Zeit", der aber abgewehrt worden sei. In sozialen Medien kursieren Videos, die mehrere heftige Explosionen an verschiedenen Stellen von Sewastopol zeigen. Eine unabhängige Bestätigung für die ukrainischen Informationen gibt es allerdings nicht. Auch finden sich im Internet bislang keine Fotos der beschädigten oder zerstörten Schiffe.
Raswoschajew berichtete am Morgen lediglich, dass fünf kleine Hafenfähren beschädigt worden seien. Zudem seien 17 Busse und ein Sammeltaxi beschädigt worden. Seinen Angaben nach wurde ein Mann durch Raketensplitter getötet; vier weitere Personen seien verletzt worden. Anhand der Internetquellen analysierten Experten, dass die ukrainische Armee mindestens drei Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow/Scalp eingesetzt habe, wie Großbritannien und Frankreich sie zur Verfügung gestellt haben.
Die Ukraine, die selbst keine funktionsfähige Marine hat, hat in den vergangenen Monaten laut eigenen Angaben etwa ein Drittel der russischen Schwarzmeerflotte zerstört. So wurden mehrere Landungsschiffe für amphibische Operationen ausgeschaltet. Russland nutzte sie zum Transport von Soldaten und Gerät auf die Krim. Die Schiffe hätten aber auch bei einer Landeoperation an der ukrainischen Küste zum Einsatz kommen können. Aufgrund der Luftangriffe hat Russland bereits einen Großteil der Schwarzmeerflotte weiter nach Osten in den Hafen von Noworossijsk verlegt.
Nach unbestätigten Berichten wurde auch ein Treibstofflager bei dem Dorf Gwardejskoje nahe der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen. Die Brücke, die das russische Festland und die annektierte Halbinsel verbindet, wurde vorübergehend für den Verkehr gesperrt.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa