Große Gefahr durch Drohnen Ukraine zieht Abrams-Panzer von der Front ab
26.04.2024, 10:53 Uhr Artikel anhören
Zurück ins Depot: Das ukrainische Militär will seine wichtigen Abrams-Panzer aufsparen.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Die Ukraine fleht lange Zeit um Panzer. Die sollen die Wende im Abwehrkampf bringen. Neben deutschen Leopard-Panzern sind auch US-amerikanische Abrams dabei. Letztere zieht das angegriffene Land nun aber ab. Die russischen Drohnen setzen ihnen zu sehr zu.
Die Ukraine setzt in ihrem Abwehrkampf gegen Russland an der Front vorerst nicht mehr auf von den USA gelieferte Abrams-Panzer des Typs M1A1. Dies liege unter anderem daran, dass der russische Drohnenkrieg es den Kampfpanzern zu schwer mache, sich unentdeckt fortzubewegen, sagten zwei US-Militärvertreter.
Die USA hatten im Januar 2023 eingewilligt, 31 Abrams-Panzer in die Ukraine zu schicken. Kiew hatte die Panzer, die pro Stück etwa 10 Millionen Dollar kosten, in einer monatelangen Kampagne eingefordert und argumentiert, sie seien unerlässlich, um russische Linien zu durchbrechen. Doch die Lage auf dem Schlachtfeld hat sich seither erheblich verändert. Das liegt insbesondere am allgegenwärtigen Einsatz russischer Überwachungs- und Jagddrohnen. 5 der 31 Panzer sind bereits russischen Angriffen zum Opfer gefallen.
Die Ausbreitung von Drohnen auf den Schlachtfeldern in der Ukraine bedeute, dass "es kein offenes Gelände gibt, über das man einfach fahren kann, ohne Angst vor Entdeckung zu haben", sagte ein ranghoher Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag zu Journalisten. Der US-Vizegeneralstabschef Christopher Grady erklärte, die Panzer seien vorerst von der Front abgezogen worden. Die USA würden mit den Ukrainern daran arbeiten, eine neue Taktik zu entwickeln. Ein dritter Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, bestätigte den Schritt.
"Wenn man bedenkt, wie sich der Kampf entwickelt hat, können massive Panzer in einem Umfeld, in dem unbemannte Luftfahrtsysteme allgegenwärtig sind, ein Risiko darstellen", sagte Grady in einem Interview der Nachrichtenagentur AP in dieser Woche. Panzer seien immer noch wichtig, fügte er hinzu. Es gebe aber einen Weg. Man werde den Ukrainern dabei helfen, darüber nachzudenken, wie sie diesen in einer veränderten Umwelt, in der alles sofort gesehen werde, umsetzen könnten.
Quelle: ntv.de, als/AP