Politik

AfD an der Spitze Umfrage deutet auf Drei-Parteien-Parlament in Sachsen hin

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Ab September könnte die Zusammensetzung des sächsischen Landtags deutlich verändert sein.

Ab September könnte die Zusammensetzung des sächsischen Landtags deutlich verändert sein.

(Foto: dpa)

Wenn am Sonntag in Sachsen ein neuer Landtag gewählt werden würde, könnten sich AfD und BSW vermutlich als Wahlsieger feiern. Einer aktuellen Umfrage zufolge würde mit der CDU nur noch eine weitere Partei sicher ins Parlament einziehen. In Thüringen sieht das Bild ähnlich aus.

Bei der Landtagswahl in Sachsen zeichnet sich einer Umfrage zufolge ein enges Rennen zwischen AfD und CDU ab. Stärkste Kraft im Freistaat ist weiterhin die AfD, wie aus einer Erhebung des Instituts Insa-Consulere im Auftrag der "Sächsischen Zeitung", der "Leipziger Volkszeitung" und der "Freien Presse" hervorgeht. Die Rechtsaußenpartei kommt demnach auf 32 Prozent. Knapp dahinter folgt die regierende CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer mit 30 Prozent.

Auf dem dritten Platz liegt der Umfrage zufolge das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 15 Prozent. Die anderen Parteien müssen bei der Wahl am 1. September um den Einzug in den Landtag bangen. Die derzeitigen Koalitionspartner der CDU, Grüne und SPD, könnten der Umfrage zufolge auf jeweils fünf Prozent der Stimmen kommen. Die Linke liegt demnach bei vier Prozent, dahinter folgt die FDP mit zwei Prozent. Für die Erhebung wurden zwischen dem 10. und 17. Juni online 1500 Wahlberechtigte befragt. Die Fehlertoleranz liegt den Angaben zufolge bei 2,7 Prozent.

Mitte März hatte eine Insa-Umfrage noch einen größeren Abstand zwischen AfD und CDU ergeben: In der Befragung kam der vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Landesverband auf 34, die Christdemokraten auf 30 Prozent - genauso wie im Januar in einer Forsa-Umfrage. Bei Infratest Dimap erreichte die AfD im Januar sogar 35 Prozent, die CDU kam auch hier auf 30 Prozent.

"Zwei extreme Parteien in der absoluten Mehrheit"

Nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des MDR zur Landtagswahl in Thüringen am 1. September ergibt sich in dem Freistaat ein ähnliches Bild. Dort liegt die AfD mit 28 Prozent klar auf Platz eins und käme zusammen mit dem BSW (21 Prozent) fast auf die Hälfte der Stimmen. CDU (23), SPD (7) und Linke (11) liegen dagegen zusammen nur noch bei 41 Prozent, Grüne und FDP wären gar nicht mehr im Landtag vertreten.

Da bisher alle anderen Parteien inklusive des BSW ein Bündnis mit der AfD ausgeschlossen haben, käme bei einem solchen Ergebnis nach jetzigem Stand nur eine Regierungsbildung mit dem BSW infrage. Die CDU hat ein solches Bündnis nicht ausgeschlossen.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa

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