Politik

Muskelspiel in Richtung USAVenezuela vergrößert seine Armee

06.12.2025, 23:59 Uhr
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Soldaten schwören an der Militärakademie in Caracas ihren Eid. (Foto: AP)

Tödliche US-Angriffe auf Boote vor Venezuela sorgen für einen Zustrom bei den dortigen Streitkräften. Generäle melden Tausende Freiwillige in Caracas. Zugleich sendet Maduros Regierung Entspannungszeichen nach Washington und lässt Abschiebungen zu.

Angesichts der Spannungen mit den USA hat Venezuela seine Armee um tausende Soldaten vergrößert. 5600 neue Soldaten seien in die Streitkräfte aufgenommen worden, erklärte die Armee. "Wir werden auf keinen Fall eine Invasion durch eine imperialistische Macht zulassen", versicherte Oberst Gabriel Alejandro Rendón Vílchez bei einer Zeremonie in Caracas.

Die Zahl der Freiwilligen, die sich zum Kriegsdienst meldeten, sei stark gestiegen, betonte General Javier José Marcano Tábata: "In dem Moment, wo der Imperialismus unser Vaterland, unser Volk, unsere Jugend bedroht, schließen sich tausende den nationalen bolivarischen Streitkräften an. "Nach offiziellen Angaben zählt die venezolanische Armee etwa 200.000 Mitglieder, hinzu kommen ebenso viele Polizisten.

Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela hatten sich in den vergangenen Monaten verschärft. Seit September greift die US-Armee immer wieder die Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden bislang mindestens 87 Menschen getötet. Beweise für eine Verbindung der versenkten Boote zum Drogenschmuggel legten die USA nicht vor. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump wirft Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro vermutet dagegen US-Pläne zu seinem Sturz.

Zweiter US-Abschiebeflug in Caracas gelandet

Nach Venezuelas Ankündigung, wieder Abschiebeflüge aus den USA zu akzeptieren, traf in dem südamerikanischen Land erneut ein Flugzeug aus den USA mit 172 ausgewiesenen venezolanischen Migranten ein. Die Maschine aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona landete am Freitag (Ortszeit) in der venezolanischen Hauptstadt Caracas. An Bord waren 141 abgeschobene Männer, 26 Frauen sowie fünf Kinder.

Bereits am Mittwoch war ein Abschiebeflug aus den USA mit 266 ausgewiesenen Venezolanern in Caracas gelandet, nachdem Venezuelas linksgerichtete Regierung am Vortag die Abschiebeflüge aus den Vereinigten Staaten wieder akzeptiert hatte.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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