Politik

Verdächtige Drohnenflüge Bundeswehr will Kasernen mit Störwaffen sichern

Im Inland nutzt die Bundeswehr das "HP47"-System bislang nur zu Übungszwecken.

Im Inland nutzt die Bundeswehr das "HP47"-System bislang nur zu Übungszwecken.

(Foto: Screenshot Youtube /Bundeswehr)

Verdächtige Drohnenflüge über Standorten der Bundeswehr sorgen in den vergangenen Wochen für Aufregung. Einem Bericht zufolge sollen die Militärgelände nun mit speziellen Anti-Drohnen-Waffen geschützt werden. Demnach könnten die ersten Systeme bereits im März ausgeliefert werden.

Kasernen der Bundeswehr sollen laut einem Medienbericht besser gegen mögliche Drohnenangriffe geschützt werden. Wie der "Spiegel" meldet, sollen dafür im Eiltempo 80 Abwehrwaffen vom Typ "HP47" angeschafft werden. Hintergrund sind mehrere Sichtungen von unbemannten Fluggeräten über Kasernen und dem Bonner Sitz des Verteidigungsministeriums. Dem Magazin nach bestätigte Generalinspekteur Eberhard Zorn Ende Oktober kurzfristig den Sofortbedarf nach einer dringlichen Bitte des nationalen Befehlshabers Carsten Breuer.

Die "HP47" ist ein relativ einfach zu bedienendes System aus deutscher Produktion. Bei Drohnensichtungen nimmt ein Soldat das Flugobjekt mit dem sogenannten Effektor, der auf die Schulter gelegt wird, ins Visier und betätigt den Abzug. Unsichtbare Störsignale unterbrechen dann die Fernsteuerung der Drohne. Bislang soll die Bundeswehr nur über eine Handvoll "HP47" verfügen, die hauptsächlich bei Auslandsmissionen wie in Mali zum Einsatz kommen. Der Stückpreis liegt den Angaben zufolge bei 40.000 Euro.

Wie der "Spiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise schreibt, könnten die ersten "HP47" für das Inland im kommenden März ausgeliefert werden. Mit dem Sofortprogramm für rund drei Millionen Euro, könne man Kasernen und die beiden Sitze des Verteidigungsministeriums in Bonn und Berlin schützen, so die Hoffnung.

Schon seit einigen Wochen sorgen verdächtige Drohnenflüge bei der Bundeswehr für Aufregung. Zunächst waren an mehreren Standorten, an denen ukrainische Soldaten an westlichen Waffensystemen geschult wurden, kleinere Drohnen gesichtet worden. Auch verdächtige Fahrzeuge in der Nähe der Militärgelände wurden registriert. Berichten zufolge vermutet der Militärgeheimdienst MAD, dass russische Geheimdienste die Trainingsorte ausspähen wollten.

Zudem habe am 28. Oktober eine Zeugin in der Nacht eine Drohne über dem Sitz des Verteidigungsministeriums in Bonn beobachtet. Internen Vermerken der Bundeswehr zufolge soll die gesichtete Drohne eine Spannweite zwischen vier und acht Metern gehabt haben. Auch wenn Experten Zweifel an den Größenangaben hegen, nehme die Bundeswehr die Sichtung ernst, schreibt das Magazin.

Quelle: ntv.de, jpe

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