Politik

Drohnenattacke vorgeworfen Verdächtiger Öltanker "Boracay" darf Fahrt fortsetzen

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Die "Boracay" kann ihre Fahrt Richtung Indien fortsetzen.

Die "Boracay" kann ihre Fahrt Richtung Indien fortsetzen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Noch immer irrlichtern Behörden, wer für die Drohnenüberflüge Dänemarks verantwortlich ist. Frankreich macht einen Öltanker als möglichen Startpunkt aus und entert ihn. Es wird befürchtet, er könne zur russischen Schattenflotte gehören. Das Schiff dürfe nun weiterfahren, beendet ist der Fall aber nicht.

Der von Frankreich nach dem Drohnenalarm in Dänemark festgesetzte russische Öltanker hat seine Fahrt fortsetzen können. Von der französischen Atlantikküste brach das Schiff in der Nacht Richtung Suezkanal auf, wie aus den Schiffverfolgungs-Apps Vesselfinder und Marine Traffic hervorgeht. Zuvor hätten der von Frankreich in Polizeigewahrsam genommene Kapitän und sein Erster Offizier auf den Tanker zurückkehren können, berichtete der Sender France Info unter Verweis auf die Behörden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass beide auf freien Fuß kamen.

Die französische Marine hatte den Tanker "Boracay" am vergangenen Samstag vor der bretonischen Insel île d'Ouessant wegen Ungereimtheiten mit Blick auf seine Flagge aufgebracht. Der Kapitän und der Erste Offizier wurden, auch wegen des Vorwurfs festgenommen, die "Nationalität des Schiffes" nicht belegen zu können. Der Kapitän soll sich nun am 23. Februar kommenden Jahres vor einem französischen Gericht verantworten, weil er bei einer Kontrolle auf See offizielle französische Anweisungen nicht befolgt haben soll. Die weiteren Vorwürfe wurden fallen gelassen.

Tanker könnte zur russischen Schattenflotte gehören

Der Tanker scheine von Russland aus auf dem Weg nach Indien zu sein und Öl zu transportieren, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Er könnte im Verdacht stehen, zur russischen Schattenflotte zu gehören. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland zur Vermeidung von Sanktionen etwa beim Öltransport einsetzt.

Berichten zufolge soll der Tanker durch dänische Gewässer gefahren sein, als Drohnen vergangene Woche für mehrere Störfälle an dänischen Flughäfen sorgten. Wer hinter diesen steckt, ist weiterhin unklar. Der Verdacht fiel auf eine Verwicklung Russlands - Anschuldigungen, die der Kreml als "bodenlos" zurückwies. Vermutet wird auch, dass die Drohnen von einem Schiff aus gesteuert worden sein könnten. In dänischen Medien waren zuletzt mehrere Schiffe genannt worden, darunter auch das, das ins Visier der französischen Behörden geriet.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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