Politik

Während Einsatzes in der Ukraine Verkehrssünder in Russland könnten bald straffrei bleiben

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Wenn russische Soldaten in eine Verkehrskontrolle geraten, drohen ihnen bei Vergehen zunächst nicht die gleichen Strafen wie Zivilisten.

Wenn russische Soldaten in eine Verkehrskontrolle geraten, drohen ihnen bei Vergehen zunächst nicht die gleichen Strafen wie Zivilisten.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Angesichts der hohen Verluste im Ukraine-Krieg sucht Moskau händeringend nach neuen Soldaten. Unter anderem mit hohen Soldzahlungen lockt der Kreml Männer in die Armee. Mit einem neuen Gesetz soll der Militärdienst jetzt noch attraktiver werden.

Russische Soldaten sollen einem Medienbericht zufolge während ihres Einsatzes in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine bei Verkehrsdelikten vom Führerscheinentzug verschont bleiben. Eine entsprechende Gesetzesinitiative habe die Regierung ins russische Parlament eingebracht, berichtete die Tageszeitung "Kommersant".

Demnach sollen Autofahrer, denen wegen Trunkenheit am Steuer, eines Unfalls mit Personenschaden oder Fahrens auf der Gegenspur der Führerschein entzogen wurde, diesen für die Zeit ihres Kriegseinsatzes zurückerhalten. Laut dem Gesetzesprojekt muss die Fahrerlaubnis erst nach Abschluss des Dienstes in der Ukraine abgegeben werden.

Wurde der Führerschein für einen bestimmten Zeitraum entzogen und läuft die Frist während des Einsatzes ab, so kann der Verkehrssünder die Fahrerlaubnis behalten, muss aber Prüfung und medizinische Untersuchung anschließend noch einmal machen. Soldaten, die im Einsatz ausgezeichnet oder nach einer Verletzung entlassen wurden, brauchen keine Prüfung mehr. Russland hat vor mehr als zwei Jahren seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen.

Wegen empfindlicher Verluste musste Kremlchef Wladimir Putin nach einem halben Jahr 300.000 Reservisten mobilmachen. Zugleich wurde die Suche nach Freiwilligen verstärkt, beispielsweise durch hohe Soldzahlungen, aber auch die Rekrutierung von Soldaten in russischen Gefängnissen. Den Häftlingen, darunter auch viele Schwerverbrecher, wurde für einen Kriegseinsatz eine Begnadigung versprochen.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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