Wieder Insider-Attacke in Kabul Verkleideter Angreifer erschießt US-Bürger
30.01.2015, 10:14 Uhr
Soldaten der afghanischen Armee bei der Ausbildung.
(Foto: imago/Xinhua)
Ein Angreifer erschießt in Kabul drei amerikanische Unternehmer. Der Vorfall ereignet sich am Militärflughafen. Demnach eröffnet der als Soldat verkleidete Mann das Feuer auf die US-Bürger, die zum Training und zur Beratung afghanischer Soldaten im Land waren.
Die radikalislamischen Taliban haben sich zu einem Anschlag am Flughafen von Kabul bekannt, bei dem am Vorabend drei US-Bürger und ein Afghane getötet worden waren. Ein Mitglied der Taliban habe die einheimischen Sicherheitskräfte infiltriert und die drei Unternehmer erschossen, sagte ein Taliban-Sprecher. Die Einzelheiten des Vorfalls sind noch unklar. Nach Angaben aus Washingtoner Regierungskreisen trug der Schütze eine afghanische Militäruniform.
Die US-Bürger waren zum Training und zur Beratung afghanischer Soldaten im Land. Neben den Toten wurde ein weiterer Ausbilder verletzt. "Der Attentäter wurde ebenfalls erschossen", sagte ein Beamter, der anonym bleiben wollte.
In den vergangenen Jahren kam es in Afghanistan immer wieder zu sogenannten Insider-Attacken, bei denen Mitglieder der einheimischen Sicherheitskräfte ihre Waffen gegen westliche Soldaten und Ausbilder richteten. Die Anschläge wurden dabei nicht nur von eingeschleusten Taliban-Kämpfern begangen, oft spielten auch persönliche Rachemotive eine Rolle.
Zum Jahreswechsel war der Nato-geführte Isaf-Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. An der Folgemission "Resolute Support" zur weiteren Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt, darunter bis zu 850 Bundeswehrsoldaten. Das größte Kontingent stellen die USA. Für die Sicherheit im Land sind die afghanische Armee und die Polizei nun aber selbst verantwortlich.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa