Motoren vor Lesbos zerstört Vermummte greifen Flüchtlingsboote an
10.10.2015, 21:19 Uhr
Auf der griechischen Insel Lesbos kamen in den vergangenen Monaten mehr als 400.000 Flüchtlinge an.
(Foto: dpa)
Vor der griechischen Insel Lesbos zerstören mutmaßliche Rechtsextreme auf offener See die Motoren von Flüchtlingsbooten. Sie selbst verschwinden mit einem Schnellboot. Die Flüchtlinge treiben stundenlang auf dem Meer.
Fünf vermummte Männer sollen vier mit Flüchtlingen überfüllte Schlauchboote vor der Insel Lesbos attackiert haben, wie das Nachrichtenportal "lesvosnews.net" vor Ort berichtet. Sie hätten die Außenbordmotoren der Schlauchboote zerstört und seien anschließend mit ihrem Schnellboot verschwunden.
Die Angreifer sollen griechische Rechtsextremisten gewesen sein. Wie "lesvosnews.net" weiter schreibt, trieben die Flüchtlingsboote mehrere Stunden lang führungslos im Meer zwischen der Türkei und der griechischen Insel Lesbos. Alle Migranten seien wohlauf, die meisten wurden von Fischern und anderen Helfern ins Schlepptau genommen und in Sicherheit gebracht.
Auf Lesbos und anderen Inseln der Ostägäis sind in den vergangenen Monaten mehr als 400.000 Migranten aus der Türkei angekommen. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien und Afghanistan.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa