Politik

Floyd-Prozess in den USA Verteidigung fordert Bewährung für Ex-Cop

Das Strafmaß soll am 25. Juni verkündet werden.

Das Strafmaß soll am 25. Juni verkündet werden.

(Foto: AP)

Derek Chauvin, der Ex-Polizist, der den Afroamerikaner George Floyd tötete, ist von einer Jury bereits des Mordes schuldig gesprochen. Nun wird das Strafmaß verhandelt. Während die Anklage 30 Jahre Haft fordert, plädiert die Verteidigung auf eine Bewährungsstrafe.

Im Prozess wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd fordert die Verteidigung eine Bewährungsstrafe für den verurteilten weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin. Zusätzlich solle Chauvin eine Gefängnisstrafe erhalten, die mit der Untersuchungshaft verbüßt wäre, hieß es in einem vom Gericht in Minneapolis veröffentlichten Antrag von Anwalt Eric Nelson. Die Staatsanwaltschaft fordert dagegen 30 Jahre Haft für Chauvin. Sie begründete dies mit der besonderen Schwere der Tat, die Richter Peter Cahill bereits anerkannt hat. Die Verkündung des Strafmaßes ist für den 25. Juni geplant.

Nelson führte an, dass sein Mandant nicht vorbestraft sei. Der Ex-Polizist habe bis zu seiner Festnahme auch keine rechtlichen Probleme gehabt. Er habe hart gearbeitet und ein gesetzestreues Leben geführt. Der Anwalt begründete die Forderung nach einer Bewährungsstrafe auch damit, dass Polizisten eine kürzere Lebenserwartung hätten und Chauvin im Gefängnis zum Ziel von Angriffen werden könnte. Die Staatsanwaltschaft argumentierte dagegen, eine lange Haftstrafe würde "die tiefgreifenden Auswirkungen des Verhaltens des Angeklagten auf das Opfer, die Familie des Opfers und die Gemeinde berücksichtigen".

Die Geschworenen hatten Chauvin Ende April unter anderem des Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen. Floyds gewaltsamer Tod am 25. Mai 2020 bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis hatte in den USA Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Auf Videos ist dokumentiert, wie Polizisten den Unbewaffneten zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor das Bewusstsein und starb. Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen