Ukraine erhebt Vorwürfe Video soll russisches Kriegsverbrechen zeigen
03.12.2023, 13:33 Uhr Artikel anhören
Ukrainische Soldaten im seit Wochen schwer umkämpften Awdijiwka.
(Foto: picture alliance / Evgeniy Maloletka/AP/dpa)
Ein im Internet kursierendes Video ist nach Auffassung der Ukraine Beleg für ein russisches Kriegsverbrechen. Darauf ist offenbar zu sehen, wie sich zwei Soldaten den gegnerischen Truppen ergeben - und daraufhin erschossen werden.
Die Ukraine hat Russland nach dem Auftauchen eines Videos in den sozialen Medien beschuldigt, ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. Das nicht verifizierte Video zeigt, wie ein Soldat mit erhobenen Händen aus einem Schützengraben kommt und sich auf den Boden legt. Ein zweiter Soldat stolpert heraus und legt sich ebenfalls hin. Die russischen Truppen scheinen daraufhin das Feuer zu eröffnen und das Video endet.
"Das Video zeigt eine Gruppe von Personen in russischen Uniformen, die aus nächster Nähe auf zwei unbewaffnete Soldaten in der Uniform der ukrainischen Streitkräfte schießen, die sich ergeben haben", erklärte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. Das russische Verteidigungsministerium ließ eine Bitte um Stellungnahme der Nachrichtenagentur Reuters unbeantwortet.
Russland bestreitet, während seines Krieges in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Ukraine sagt hingegen, Russland verstoße regelmäßig gegen die Regeln des Krieges. "Die Hinrichtung von Menschen, die sich ergeben, ist ein Kriegsverbrechen", sagte der ukrainische Beauftragte für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, als Reaktion auf Telegram.
"Heute ist ein Video von der Hinrichtung ukrainischer Soldaten, die sich als Gefangene ergeben haben, durch russische Soldaten im Internet aufgetaucht. Dies ist ein weiterer Verstoß gegen die Genfer Konventionen und eine Missachtung des humanitären Völkerrechts", so Lubinets. Ein Sprecher des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefanchuk, schrieb auf X: "Russland hat wieder einmal bewiesen, dass es ein terroristisches Land ist, für das es keine Gesetze und Normen des internationalen Rechts gibt."
Laut Deepstate, einem populären ukrainischen Kriegsblog, das den Videoclip veröffentlichte, ist das Material in der Nähe von Stepove an der Frontlinie von Awdijiwka in der Region Donezk gefilmt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte, der Vorfall habe sich im Bezirk Pokrowsk ereignet, einem großen Gebiet in der Region Donezk, das in der Nähe von Awdijiwka liegt. In Awdijiwka toben seit Wochen heftige Kämpfe.
Quelle: ntv.de, mdi/rts