Politik

Mitgliederbefragung beendet Viertelmillion bestimmt neuen CDU-Chef

Mit neuem Chef will die CDU wieder stärkste Partei Deutschlands werden.

Mit neuem Chef will die CDU wieder stärkste Partei Deutschlands werden.

(Foto: dpa)

Um die Nachfolge von Parteichef Laschet bewerben sich bei der CDU gleich drei Kandidaten. Erstmals bestimmen die Mitglieder per Befragung, wer es letztlich werden könnte. Die Beteiligung stimmt die Partei bereits zufrieden.

In der CDU haben sich knapp zwei Drittel der rund 400.000 Mitglieder an der Befragung über den nächsten Parteivorsitzenden beteiligt. "Fast eine Viertelmillion haben bei der #Mitgliederbefragung mitgemacht, knapp zwei Drittel aller @CDU-Mitglieder. Danke für diese starke Beteiligung!", twitterte die CDU. Demnach beteiligten sich an der Befragung 248.360 Mitglieder - 64,3 Prozent aller Parteibuchbesitzer.

Die CDU schrieb auf Twitter, insgesamt hätten 132.617 Mitglieder ein Onlinevotum abgegeben (53,4 Prozent), 115.743 Mitglieder hätten per Brief abgestimmt (46,6 Prozent). Es ist das erste Mal in der Geschichte der CDU, dass die Mitglieder eine Vorentscheidung über den Vorsitz treffen können. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak will das Ergebnis der Befragung an diesem Freitag (14 Uhr) mitteilen.

Um die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet bewerben sich Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz, der Außenpolitiker Norbert Röttgen und der frühere Kanzleramtschef Helge Braun. Spannend ist, ob einer der Kandidaten bereits im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit von 50 Prozent plus x erhalten hat. Sollte keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten, wird ein zweiter Wahlgang nötig. Dieser würde am 29. Dezember beginnen und bis zum 12. Januar dauern.

Das Ergebnis einer möglichen zweiten Runde soll nach den Plänen der CDU am 14. Januar bekannt gegeben werden. Offiziell muss der neue Vorsitzende von den 1001 Delegierten bei einem digitalen Parteitag am 21./22. Januar gewählt werden. Es gilt als sicher, dass sich die Delegierten an das Votum der Mitglieder halten. Anschließend muss die Wahl per Briefwahl bestätigt werden.

"Das hat ein hohes Befriedungspotenzial"

Die CDU will sich als Konsequenz aus ihrem Desaster bei der Bundestagswahl in der Opposition personell neu aufstellen. Nach Einschätzung von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier wird mit der Mitgliederbefragung über einen Kandidaten für den CDU-Vorsitz wieder mehr Ruhe in die Partei kommen. "Wir haben uns ja dazu entschieden, die Mitglieder zu befragen, und die Mitglieder werden eine Entscheidung treffen. Das hat ein hohes Befriedungspotenzial", sagte der CDU-Bundesvize in Wiesbaden. "Auf jeden Fall ist es gut, wenn wir jetzt mal eine Entscheidung haben. Diese Situation, die uns jetzt im Grunde seit zweieinhalb Jahren beschäftigt, die ist nicht gut für eine Partei."

Der neue Vorsitzende sei "ja jetzt in einer vielfachen Weise gefordert", sagte Bouffier. In der neuen Oppositionsrolle im Bund müssten sich Partei und Bundestagsfraktion "erst einmal sortieren". Und das Ziel der CDU sei natürlich, wieder stärkste Partei zu werden, sagte Bouffier: "Das wird kein Spaziergang."

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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