Mysteriöse Todesserie Vizepräsident von Lukoil stirbt "plötzlich" in Russland
13.03.2024, 22:28 Uhr Artikel anhören
Bereits vier Top-Manager des russischen Öl-Konzerns Lukoil sind innerhalb von zwei Jahren gestorben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Liste der mysteriösen Todesfälle unter Top-Managern aus dem russischen Energiesektor wird immer länger. Diesmal trifft es den 53-jährigen Witalij Robertus, Vizepräsidenten des Ölgiganten Lukoil. Er ist bereits der vierte hochrangige Mitarbeiter des Konzerns, der seit Beginn des Ukraine-Kriegs gestorben ist.
In Russland ist erneut ein Top-Manager des Ölgiganten Lukoil gestorben. Witalij Robertus, Vizepräsident des Energiekonzerns, ist im Alter von 53 Jahren "plötzlich" gestorben, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Eine Todesursache wurde nicht genannt. "In unserer Erinnerung wird er ein talentierter Anführer, ein vielseitiger Mensch und ein mitfühlender Kamerad bleiben". Das Unternehmen bedauere den Tod des Vizepräsidenten, der seit 30 Jahren bei Lukoil gearbeitet habe, hieß es in der Mitteilung weiter.
Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine häufen sich mysteriöse Todesfälle unter hochrangigen Managern aus dem russischen Energiesektor. Auffällig oft muss dabei der Konzern Lukoil Todesmeldungen veröffentlichen. Robertus ist bereits der vierte Top-Manager des Unternehmens, der innerhalb der letzten zwei Jahre unerwartet ums Leben kam.
Im Oktober vergangenen Jahres starb Vorstandschef Wladimir Nekrassow im Alter von 66 Jahren – nach Unternehmensangaben an einer akuten Herzinsuffizienz. Auch Nekrassow hatte seit Jahrzehnten bei Lukoil gearbeitet; den Chefposten bekleidete er vor seinem Tod aber nur wenige Monate.
Er war 2022 eingesetzt worden, als sein Vorgänger, der damalige Vorstandschef Rawil Maganow ums Leben gekommen war – beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses, wie russische Medien berichteten. Lukoil schrieb damals, Maganow sei "nach einer schweren Krankheit gestorben". Er wurde 67 Jahre alt.
Ein weiterer Top-Manager des Konzerns, Alexander Subbotin, starb im Mai 2022 unter bizarren Umständen. Wie russische Medien damals berichteten, kam der 44-Jährige bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Der Mann habe nach übermäßigem Alkoholgenuss ein Schamanen-Paar zu einer "Kater-Behandlung" aufgesucht, hieß es. Diese hätten unter anderem seine Haut eingeschnitten und Krötengift in die Wunden geträufelt. Daraufhin habe sich Subbotin schlecht gefühlt und sei kurze Zeit später gestorben.
In den ersten Monaten nach Kriegsbeginn starben auch ungewöhnlich viele Manager eines anderen russischen Energie-Giganten, Gazprom. Mindestens fünf Geschäftsleute aus dem Umfeld des staatlich kontrollierten Konzerns starben Mitte 2022 innerhalb weniger Wochen.
Quelle: ntv.de, uzh