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Nach Gespräch mit Trump Von der Leyen will russische Energieimporte schneller beenden

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Bis Ende 2027 will die EU unabhängig von russischem Öl werden. Geht es jetzt schneller?

Bis Ende 2027 will die EU unabhängig von russischem Öl werden. Geht es jetzt schneller?

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine bezieht die Europäische Union immer noch Unmengen Öl und Flüssigerdgas aus Russland. Der US-Präsident fordert einen vollständigen Verzicht auf die Importe. Die Kommissionschefin will ihm entgegenkommen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump eine Initiative für einen schnelleren Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland angekündigt. Russlands Kriegswirtschaft finanziere das Blutvergießen in der Ukraine und werde durch die Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe aufrechterhalten, schrieb sie in sozialen Netzwerken. Um dem ein Ende zu setzen, werde die EU-Kommission vorschlagen, den Ausstieg aus russischen fossilen Importen zu beschleunigen.

Thema des "konstruktiven Telefonats" mit Trump waren nach Angaben von der Leyens weitere Schritte, um den wirtschaftlichen Druck auf Russland zu erhöhen. Ein Vorschlag für das mittlerweile 19. Paket mit EU-Russland-Sanktionen solle zügig vorgelegt werden. Dieses soll sich laut der EU-Kommissionschefin insbesondere gegen Russlands Banken und den Energiesektor sowie gegen die Nutzung von Kryptowährungen zur Umgehung von Sanktionen richten.

Gas soll noch über zwei Jahre fließen

Wie weit die Überlegungen für einen rascheren Ausstieg aus russischen Energieimporten schon gediehen sind, sagte von der Leyen nicht. Das derzeitige Konzept aus dem Juni sieht vor, dass erst von 2028 an gar kein Gas mehr aus Russland in die Staatengemeinschaft eingeführt wird. 2024 machten Gaslieferungen aus Russland knapp 19 Prozent aller Importe aus.

Nach den bisherigen Plänen der Kommission sollen die Öleinfuhren bis Ende 2027 vollständig gestoppt werden. Trotz eines deutlichen Rückgangs der Importe seit Kriegsbeginn kamen 2024 nach EU-Angaben noch immer 13 Millionen Tonnen russisches Rohöl auf den europäischen Markt. Abnehmer sind insbesondere die Slowakei und Ungarn.

Trump hatte zuletzt weitere Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten daran geknüpft, dass die europäischen Partner hohe Zölle auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen. Da er auch das Nato-Land Türkei einschloss, ist unklar, ob ihm eine EU-Initiative ausreicht. Die Türkei bezieht von Russland im großen Stil günstige Energie und hat bislang nicht erkennen lassen, daran schnell etwas ändern zu wollen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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