Politik

"Kann zu einem Weltkrieg führen" Was Trump bisher über Syrien sagte

Trump verkündete den Angriff auf Syrien in seinem Privatclub Mar-a-Lago in Florida.

Trump verkündete den Angriff auf Syrien in seinem Privatclub Mar-a-Lago in Florida.

(Foto: AP)

Syrien anzugreifen sei, "als würde man Russland angreifen", sagte US-Präsident Donald Trump im vergangenen November. Und: "Das könnte zum dritten Weltkrieg führen."

Noch vor wenigen Monaten lehnte US-Präsident Donald Trump Angriffe gegen das syrische Militär strikt ab. Als er am Mittwoch seinen Sinneswandel verkündete, sagte er, dass er "flexibel" sei.

Doch mit Blick auf den syrischen Bürgerkrieg war Trump in den Jahren zuvor alles andere als flexibel. Im Gegenteil: Bei diesem Thema bewies er höchste Kontinuität. Weder der Giftgasangriff von Ghuta 2013 mit Hunderten Toten noch das Bild des syrischen Flüchtlingskindes, das tot am Strand von Bodrum lag, hatten dafür gesorgt, dass er seine Meinung änderte.

Hier eine Übersicht über frühere Äußerungen von Trump über den Krieg in Syrien:

Am 22. November 2016 – also zwei Wochen nach der Präsidentschaftswahl in den USA – bei einem Besuch der "New York Times":

"Ich habe eine andere Meinung zu Syrien als jeder andere. Nicht jeder andere, aber als viele andere Leute. … Ich musste mir anhören, wie (der republikanische Senator) Lindsey Graham darüber spricht, Syrien anzugreifen … und das ist jetzt, als würde man Russland angreifen, als würde man den Iran angreifen … Und was haben wir davon?"

Weiter sagte Trump, er habe "sehr starke Ideen" zu Syrien. Auf die Frage, ob er diese ausführen könne, antwortete er: "Ich kann nur das sagen: Wir müssen den Wahnsinn beenden, der in Syrien abläuft." (Anschließend bat Trump, "off the record" zu dem Thema sprechen zu dürfen, so dass nicht klar ist, wie genau seine "starken Ideen" aussahen.)

Am 3. November 2016 in einer Wahlkampfrede in Florida:

"Unsere neue Außenpolitik wird Amerika an erste Stelle setzen. Hillary (Clinton) hat Tod und Verderben nach Irak, Syrien, Libyen gebracht. Sie hat den Iran mächtig gemacht und den IS entfesselt. Sie will den IS beseitigen? Sie ist diejenige, die ihn in Gang gesetzt hat. … Jetzt will sie einen Krieg in Syrien anfangen – in einem Konflikt mit einem nuklear bewaffneten Russland. Das könnte zum dritten Weltkrieg führen. … Hillary und unser gescheitertes Establishment in Washington haben sechs Billionen Dollar für Kriege im Nahen Osten ausgegeben – Kriege, die wir nie gewinnen. … Sie haben uns in ausländische Kriege gezogen."

(In vielen anderen Wahlkampfreden sagte Trump teils wortgleich dasselbe.)

In der zweiten TV-Debatte mit Hillary Clinton am 10. Oktober 2016:

Der Moderator wies Trump darauf hin, dass sein Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence gesagt hatte, dass russische Provokationen mit Stärke beantwortet werden müssten und dass die USA bereit sein müssten, militärische Ziele des Assad-Regimes anzugreifen. Trumps Antwort: "Er (Pence) und ich haben (darüber) nicht gesprochen, und ich stimme dem nicht zu."

Und weiter: "Syrien bekämpft den IS. Wir haben Leute (in der US-Regierung), die beide zur gleichen Zeit bekämpfen wollen. Aber Syrien ist nicht mehr Syrien. Syrien ist Russland und es ist Iran".

Am 28. September 2015 in einem Interview mit CNN:

"Ich verstehe wirklich, was in Syrien vor sich geht. Denn wenn man sich das ansieht, ist es zuallererst eine Katastrophe. Es ist ein einziges Chaos, und wir helfen dabei, es zu einem Chaos zu machen. … Russland ist auf der Seite von Assad und Russland will den IS genauso gerne loswerden wie wir, wenn nicht mehr, denn sie wollen nicht, dass er nach Russland kommt. … Sollen Syrien und der IS sich doch bekämpfen. Was geht es uns an? … Soll Russland sich doch um den IS kümmern. An wie vielen Orten können wir sein? … Wir müssen den IS loswerden, sehr wichtig, aber ich sehe mir (den syrischen Präsidenten) Assad an, und Assad scheint mir besser zu sein als die andere Seite."

Schon lange bevor Trump in die Politik einstieg, äußerte er sich immer wieder zu politischen Themen. Auch zum syrischen Bürgerkrieg. Als US-Präsident Barack Obama erwog, auf den Giftgasangriff von Ghuta am 21. August 2013 militärisch zu reagieren, lehnte Trump dies vehement ab.

Hier eine Auswahl von Trumps Tweets über Syrien aus den Jahren 2013 und 2014:

Quelle: ntv.de, hvo

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