"Ich glaube, dass er Wort hält" Weidel wünscht sich Trump als US-Präsidenten
07.07.2024, 17:23 Uhr Artikel anhören
"Ich glaube, dass er Wort hält", sagen nicht viele Menschen über Donald Trump.
(Foto: picture alliance/dpa/ZDF)
Richtig zufrieden ist AfD-Chefin Weidel mit keinem der Kandidaten im US-Wahlkampf. Dennoch hat sie mit Donald Trump einen klaren Favoriten, wen sie künftig im Weißen Haus sehen will. Ein Grund ist die Ukraine.
Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel wünscht sich, dass Donald Trump die US-Präsidentenwahl im November gewinnt. "Definitiv drücke ich Donald Trump die Daumen", sagte Weidel im ZDF-Sommerinterview. Der Demokrat Biden sei "offensichtlich nicht in Kontrolle seiner geistigen Kräfte", sagte sie mit Blick auf die jüngsten Berichte über Bidens Gesundheit. Biden dürfe nicht länger Präsident bleiben. "Das geht überhaupt gar nicht."
Zudem habe Trump versprochen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, indem er die finanzielle Unterstützung Kiews streiche. "Und ich glaube, dass er Wort hält", sagte die AfD-Chefin. Gleichzeitig gab sie an, dass sie den US-Wahlkampf für ein "Desaster" hält: "Ich hätte mir gewünscht, dass möglicherweise auch komplett andere Kandidaten antreten."
Im Juni wurde berichtet, dass Trump von zwei einflussreichen Beratern ein Vorschlag zur Beendigung des russischen Angriffs auf die Ukraine vorgelegt wurde. Mit dem Plan sollen die beiden Konfliktparteien dazu gebracht werden, einer Feuerpause zuzustimmen und Friedensverhandlungen aufzunehmen.
"Trump will große Deals machen"
Damit dies gelingt, soll Trump im Falle eines Siegs bei der US-Präsidentschaftswahl der Ukraine sagen, dass sie nur dann weitere Waffen von den USA bekommen werde, wenn sie Friedensgespräche aufnimmt. Gleichzeitig soll Russland klargemacht werden, dass die Ukraine mehr Unterstützung von den USA erhalten werde, falls sich Moskau in irgendeiner Form weigern sollte, Verhandlungen zuzustimmen.
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat Zweifel, ob Trump seinen Plan im Falle einer Wiederwahl tatsächlich umsetzen könnte. "Trump ist jemand, der große Deals machen will", sagte Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Er hat sich in seiner ersten Amtszeit beispielsweise daran versucht, das Nordkorea-Problem zu lösen, aber die Komplexität der Frage unterschätzt. Im Fall eines Sieges von Trump würde aber in jedem Fall der Druck auf Deutschland, auf Europa wachsen, die Ukraine noch stärker zu unterstützen."
Quelle: ntv.de, chr/dpa