May in Umfragen vorn Weitere Festnahmen nach Terroranschlägen
08.06.2017, 03:54 Uhr
Während die Briten im Tagesverlauf wählen gehen, hat die Polizei im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Manchester und London weitere Personen festgenommen. Zwei von ihnen stehen unter dem Verdacht, Terrorakte vorbereitet zu haben.
Nach den Terroranschlägen in Manchester und London haben britische Sicherheitskräfte weitere Verdächtige festgenommen. Drei Männer seien in Zusammenhang mit dem Anschlag auf der London Bridge im östlichen Stadtteil Ilford festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Zwei von ihnen stünden im Verdacht, Terrorakte vorbereitet zu haben, bei dem dritten gehe es um Drogenbesitz und Drogenhandel.
Kurz zuvor hatte die Polizei in Manchester über die Festnahme eines 20-Jährigen informiert. Der Mann habe sich im Zusammenhang mit dem Anschlag vom 22. Mai selbst den Behörden gestellt, hieß es. Damit wurden bereits 21 Verdächtige im Zusammenhang mit den Ermittlungen festgenommen, die meisten sind inzwischen aber wieder auf freiem Fuß.
In Manchester hatte ein Selbstmordattentäter nach einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande 22 Menschen mit in den Tod gerissen, darunter Kinder. Bei den Attacken auf der London Bridge und direkt danach am Borough Market töteten drei Terroristen am Samstag acht Menschen, bevor sie von der Polizei erschossen wurden. Bei beiden Anschlägen wurden zudem Dutzende Menschen verletzt.
May in Umfragen vorn
Im Lauf des Tages wählen die Briten ein neues Parlament. Die ohnehin strengen Sicherheitsvorkehrungen wurden wegen der Abstimmung noch einmal verschärft. Die letzten Umfragen deuten überwiegend auf einen Ausbau der Mehrheit der konservativen Partei von Regierungschefin Theresa May hin. Von den 6 am Mittwoch - dem Tag vor der Wahl - noch veröffentlichten Erhebungen sagten die meisten voraus, dass die Tories auf deutlich mehr als die derzeitige Mehrheit von 17 Sitzen im Parlament setzen können.
Käme es so, hätte May ihr Ziel erreicht: Sie wollte sich durch die im April überraschend ausgerufenen Neuwahlen für die Brexit-Verhandlungen mit der EU den Rücken stärken lassen und Kritikern aus den eigenen Reihen den Wind aus den Segeln nehmen. In den vergangenen Wochen hatten einige Umfragen aber Zweifel aufkommen lassen, ob das gelingt.
Quelle: ntv.de, bad/rts