Politik

Armee gibt Details bekannt Wer ist der getötete Kriegsgefangene aus dem Video?

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Das Video von der mutmaßlichen Ermordung eines ukrainischen Soldaten sorgt für Entsetzen. Kurz nachdem der Clip die Runde gemacht hat, meldet sich die Brigade des mutmaßlichen Opfers mit Details zu seiner Identität. Er könnte zu einem der nächsten Symbole des brutalen Krieges werden.

Ein verstörendes Video sorgt in sozialen Medien derzeit für Aufsehen. In dem kurzen Clip ist ein Mann zu sehen, der in einem Waldabschnitt in einem kleinen Graben steht und eine Zigarette raucht. Während die Kamera auf ihn gerichtet ist, bläst der ukrainische Soldat Rauch aus und sagt die Worte "Slava Ukraini", was so viel heißt wie "Ruhm der Ukraine". Kurz danach wird unmittelbar das Feuer auf ihn eröffnet. Die ukrainische Armee hat nun genauere Details zur möglichen Identität des Mannes bekannt gegeben.

Wie die 30. mechanisierte Brigade auf Facebook mitteilte, könnte es sich bei dem Toten um einen Kämpfer aus der Einheit handeln. Sein Name: Timofiy Mykolajovich Shadura. Er galt den Angaben nach seit dem 3. Februar dieses Jahres als vermisst, nachdem er im Gebiet von Bachmut gekämpft hatte. "Derzeit befindet sich der Körper unseres Soldaten vorübergehend im besetzten Gebiet. Die abschließende Bestätigung über die Person wird nach Rückgabe des Körpers und der entsprechenden Überprüfungen erstellt", schreibt die Brigade in ihrem Posting und spricht der Familie ihr Beileid aus. Der Beitrag schließt mit den Worten "Rache wird unvermeidlich sein". Laut Angaben des Mediums "Ukraine Front Lines" wurde der Soldat 41 Jahre alt.

Ein weiteres Symbol der russischen Aggression

Eine Bestätigung der Echtheit des Videos steht noch aus. In sozialen Netzwerken gibt es aber bereits eine riesige Anteilnahme wegen der grausamen Aufnahmen. Vielfach wird der mutmaßliche Tote als Held bezeichnet. "Als ich davon gelesen habe, dass dieser Mann getötet wurde, war es, als wäre ein Verwandter von mir getötet worden", heißt es zum Beispiel. Der ukrainische Präsident Selenskyj schrieb auf Telegram: "Heute ist ein Video aufgetaucht, das zeigt, wie die Besatzer einen Soldaten brutal töten, der ihnen mutig ins Gesicht sagte: 'Ruhm der Ukraine!' Ich möchte, dass wir alle gemeinsam und vereint auf seine Worte reagieren: 'Ruhm für den Helden! Ruhm für die Helden! Ruhm für die Ukraine!' Und wir werden die Mörder finden."

Der französische Publizist Bernard-Henri Lévy zog anhand der Aufnahmen des Soldaten einen Vergleich zu Robert Capas Foto "Loyalistischer Soldat im Moment des Todes" aus dem spanischen Bürgerkrieg. Die Aufnahme aus dem September 1936 zeigt einen fallenden republikanischen Soldaten, soll aber mutmaßlich gestellt sein.

Der Ukrainer Timofiy Mykolajovich Shadura könnte nun zu einem einprägsamen Beispiel russischer Kriegsverbrechen und zum Symbol für die Grausamkeit des Angriffskrieges werden, ähnlich wie der Marineinfanterist Roman Hrybow zu Beginn der Invasion. Dieser wurde wenige Tage nach Kriegsbeginn Ende Februar durch einen Zwischenfall mit einem russischen Kriegsschiff bekannt. Die Besatzung des Schiffes forderte die Garnison der ukrainischen Schlangeninsel damals auf, die Waffen niederzulegen. Darauf antwortete Roman Hrybow: "Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!" Der knapp 32-Jährige wurde daraufhin in der Ukraine zum Volkshelden. Unter anderem wurde eine Briefmarke in Umlauf gebracht, auf der ein ukrainischer Soldat einem russischen Kriegsschiff den "Stinkefinger" zeigt.

Quelle: ntv.de, rog

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