Politik

Erster Freitag nach Gerichtsspruch Wird Badawi heute ausgepeitscht?

Fast ein halbes Jahr ist vergangen, seit der saudische Blogger Raif Badawi die ersten 50 von 1000 Stockhieben erhielt. Nun könnte es wieder so weit sein. Das befürchten Menschenrechtler, weil ein Gericht das Urteil in dieser Woche abermals bestätigte.

Weltweit setzen sich Menschen für die Freilassung Badawis ein. Er ist zum Symbol für Pressefreiheit in autoritären Systemen geworden.

Weltweit setzen sich Menschen für die Freilassung Badawis ein. Er ist zum Symbol für Pressefreiheit in autoritären Systemen geworden.

(Foto: AP)

Dem in Saudi-Arabien inhaftierten Blogger Raif Badawi könnte die nächste Runde seiner Peitschen-Strafe bevorstehen. Am heutigen Freitag könne es so weit sein, befürchten Menschenrechtler. Der Grund ist der US-amerikanischen Organisation Human Rights Watch (HRW) zufolge, dass das Oberste Gericht des streng islamischen Landes am vergangenen Sonntag das bereits vor gut einem Jahr verhängt Strafmaß für Badawi abermals bestätigt hat.

Raif Badawi war im Mai 2014 zu zehn Jahren Haft und 20 mal 50 Stockhieben (insgesamt 1000) sowie zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Vor Gericht stand der 31-Jährige wegen seines 2008 gegründeten Online-Forums "Die Saudischen Liberalen". Wegen seiner Beiträge wurde Badawi mehrfach festgenommen, seit 2012 sitzt er dauerhaft im Gefängnis. Der Prozess wurde ihm wegen "Gotteslästerung" gemacht.

Im Januar hatte Badawi an einem Freitag zum ersten und bisher einzigen Mal 50 Stockhiebe erhalten. Danach wurde die Vollstreckung der Strafe Woche um Woche ausgesetzt, was mit gesundheitlichen Problemen begründet wurde.

Die Familie des Aktivisten - seine Ehefrau Ensaf Haidar und drei Kinder - lebt seit einigen Jahren im Exil in Kanada. Ehefrau Haidar versucht seit Monaten mit einer durch Menschenrechtsorganisationen unterstützten Kampagne und öffentlichen Auftritten, Aufmerksamkeit für den Fall ihres Mann und Druck auf die saudische Regierung zu erzeugen. Im März hatte Haidar auch an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel appelliert, sich bei seinem Besuch im wahhabitischen Königreich für ihren Mann einzusetzen.

Quelle: ntv.de, nsc

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