Politik

Fünf Stunden verhandelt Witkoff sieht "große Fortschritte" bei Ukraine-Gesprächen

14.12.2025, 21:35 Uhr
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Merz und Selenskyj sind ebenfalls verabredet. (Foto: dpa)

Selenskyj und die US-Vetreter Witkoff und Kushner treffen sich im Bundeskanzleramt. Die Verhandlungen dauern mehrere Stunden und sollen zeitnah fortgesetzt werden. Am Montag trifft sich der ukrainische Präsident auch mit Merz.

Nach der ersten Gesprächsrunde zwischen Delegationen der USA und der Ukraine in Berlin hat der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein positives Zwischenfazit gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem gut fünfstündigen Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend bei X. Die Verhandlungen würden am Montagmorgen fortgesetzt. Am Abend sollen dann in großer Runde mit zahlreichen europäischen Staats- und Regierungschefs weiter gesprochen werden.

Witkoff erklärte, es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Vonseiten der Ukraine gab es kaum Reaktionen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte lediglich mit, es sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich dann dazu äußern.

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte Selenskyj und die US-Delegation am Nachmittag in Berlin empfangen. "Wir wollen einen dauerhaften Frieden in der Ukraine", erklärte Merz dazu bei X. "Es liegen schwierige Fragen vor uns, aber wir sind entschlossen, voranzukommen." Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wertete es im ZDF, als "ein gutes Zeichen", dass die US-Verhandler nach Berlin gekommen seien. "Aber wohin dieses Zeichen zeigt, das werden wir erst in den nächsten Stunden, wahrscheinlich sogar erst in den nächsten Tagen wissen."

An dem Gespräch mit den Gesandten von US-Präsident Donald Trump nahmen auch der ukrainische Unterhändler Rustem Umerow sowie der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, der US-General Alexus Grynkewich, teil.

Selenskyjs Ziel: Einfrieren der Front

Berlin ist für zwei Tage das Zentrum der internationalen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs. Der Kanzler wird Selenskyj am Montag nach Angaben der Bundesregierung zu deutsch-ukrainischen Wirtschaftsgesprächen und einem "Austausch über den Stand der Friedensverhandlungen" treffen. Am Montagabend sollen dann zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und Nato zu den Gesprächen hinzustoßen.

Merz hatte im Vorfeld in Aussicht gestellt, dass noch am Wochenende in Berlin die Ansätze für ein Ende des Ukraine-Kriegs "abschließend" erörtert würden. Selenskyj sagte vor seiner Ankunft in Berlin zu Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren. Zum Verhandlungsziel der Ukraine erklärte er: "Die gerechteste mögliche Option ist, stehenzubleiben, wo wir sind." Er fügte hinzu: "Es handelt sich um einen Waffenstillstand: Die Parteien bleiben auf ihren Stellungen und versuchen anschließend, alle gemeinsamen Probleme auf diplomatischem Wege zu lösen." Selenskyj sagte, er wisse, dass Russland dies "nicht positiv" sehe und würde sich "wünschen, dass die Amerikaner uns in dieser Frage unterstützen". Der ukrainische Präsident unterstrich zudem die zentrale Bedeutung glaubhafter Sicherheitsgarantien für sein Land.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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