Zündet Nordkorea erneut Rakete? Xi mahnt Trump zur Besonnenheit
24.04.2017, 09:40 Uhr
Chinas Staatschef Xi Jinping bittet Donald Trump um Zurückhaltung im Streit mit Nordkorea.
(Foto: dpa)
Die USA verlegen einen Flugzeugträger, Nordkorea droht mit einem "Präventivschlag". Chinas Präsident ist besorgt und bittet US-Präsident Trump um Zurückhaltung. Doch schon am Dienstag droht die nächste Provokation von Nordkoreas Herrscher.
Chinas Staatschef Xi Jinping hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat zu einem vorsichtigeren Vorgehen im Konflikt mit Nordkorea aufgerufen. Er hoffe, "dass die beteiligten Parteien sich in Zurückhaltung üben und Handlungen vermeiden können, die die Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel weiter verschärfen" könnten, sagte Xi laut einem Bericht des staatlichen chinesischen Fernsehsenders CCTV im Gespräch mit Trump.
Wenn sich die Beteiligten "auf halbem Wege treffen", könnte der Streit gelöst werden, zitierte die Staatsagentur den chinesischen Präsidenten. Mit Trump habe Xi vereinbart, im engen Kontakt zu bleiben, um "umgehend" Meinungen über wichtige Fragen austauschen zu können.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe berichtete derweil, er sei sich bei seinem Telefonat mit Trump einig gewesen, Pjöngjang angesichts wiederholter "gefährlicher Provokationen" eindringlich aufzufordern, sich zurückzuhalten. Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm stelle "eine ernste Gefahr für die Sicherheit" Japans und der internationalen Gemeinschaft dar. Die japanische Marine hatte am Sonntag im westlichen Pazifik gemeinsame Übungen mit dem amerikanischen Flugzeugträger "USS Carl Vinson" unternommen, der in den nächsten Tagen schließlich in Gewässern nahe der koreanischen Halbinsel eintreffen soll.
"Gewaltiger Präventivschlag"
Im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm hatten die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang zuletzt deutlich zugenommen. Es wird befürchtet, dass Nordkorea einen weiteren Atom- oder Raketentest anlässlich des 85. Jahrestags der Gründung seiner Armee vornehmen könnte. Die Militärs begehen das fragliche Jubiläum am Dienstag. Die nordkoreanische Führung um Machthaber Kim Jong-un hatte den USA vergangene Woche mit einem "gewaltigen Präventivschlag" gedroht, unter anderem wegen der Verlegung der Flugzeugträgergruppe.
Nordkorea sei auf jegliche Angriffe der USA vorbereitet, hieß es in der staatlichen Zeitung "Rodong Sinmun". US-Außenminister Rex Tillerson hatte angekündigt, die USA prüften alle Möglichkeiten, wie auf das weitgehend isolierte Land wegen dessen Raketen- und Atomwaffenprogramms Druck ausgeübt werden könne. Vize-Präsident Mike Pence hatte auf seiner Asienreise wiederholt, dass die Zeit der "strategischen Geduld" vorbei sei.
Quelle: ntv.de, tno/AFP/rts/dpa