Charkiw unter Beschuss Zwei Tote nach russischem Angriff auf Kupjansk
23.07.2023, 03:04 Uhr Artikel anhören
Vize-Verteidiungsministerin Hanna Maljar berichtete von den Attacken großer russischen Kontingente im Kupjansk-Sektor.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)
Die russische Offensive konzentriert sich nach ukrainischen Angaben momentan auf die Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw. Dort sind demnach zwei Menschen durch Angriffe getötet worden. Auch in Sumy toben erbitterte Kämpfe, wobei mindestens ein Mensch ums Leben gekommen ist.
In der Ukraine sind durch russischen Beschuss mehrere Menschen ums Leben gekommen und verletzt worden. In der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten des Landes sei am Samstag ein Bewohner durch russische Angriffe getötet worden, teilte die lokale Staatsanwaltschaft bei Telegram mit. Eine weitere Person sei bei dem Beschuss des Ortes Dworitschna im Raum Kupjansk getötet und eine verletzt worden, hieß es weiter.
Der Militärverwaltung des Gebiets Sumy im Nordosten des Landes zufolge wurden am Samstag mehrere Ortschaften mit Artillerie oder von Hubschraubern aus beschossen. Im Ort Krasnopil sei nach vorläufigen Erkenntnissen mindestens eine Person getötet und vier weitere verletzt worden, hieß es weiter. Zudem seien mehrere Wohnhäuser und eine Gasleitung beschädigt worden. In einer weiteren Gemeinde des Gebiets seien zwei Personen infolge eines Angriffs mit einer Drohne verletzt worden.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Vergangene Woche hieß es vom ukrainischen Militär, im Raum Kupjansk im Gebiet Charkiw habe die russische Armee eine Offensive begonnen, um die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Ein Presseoffizier der ukrainischen Armee sprach im Fernsehen von angeblich 100.000 Mann, die Russland an den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman zusammengezogen habe.
Auf Telegram berichtet auch Vize-Verteidiungsministerin Hanna Maljar von den Attacken großer russischen Kontingente im Kupjansk-Sektor. "Wir verteidigen uns. Schwere Kämpfe finden statt, und die Stellungen beider Seiten ändern sich mehrmals täglich dynamisch", schrieb sie. Bereits am Sonntag hatte Maljar eingeräumt, dass die Ukraine in dieser Region in der Defensive sei.
Im Gebiet Sumy hatte wegen ständigen russischen Beschusses die ukrainische Armee die Bevölkerung der Grenzkreise des Gebiets Ende Juni zur Flucht aufgefordert. Russland führt seit bald 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Derzeit ist eine ukrainische Gegenoffensive in Gang. Vor allem im südlichen Gebiet Saporischschja und im östlichen Gebiet Donezk versuchen ukrainische Einheiten, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Quelle: ntv.de, lve/dpa