Anschlagsversuch in Ludwigshafen Zwölfjähriger wird eingeschlossen
17.01.2017, 16:11 Uhr
Der Junge wollte vermutlich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt verüben.
(Foto: dpa)
Ein zwölfjähriger Junge wollte angeblich einen Sprengsatz auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt zünden. Strafrechtlich kann er dafür nicht belangt werden – wegen seines Alters. Auf freiem Fuß ist der Junge trotzdem nicht mehr.
Nach einem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen ist ein Zwölfjähriger auf richterlichen Beschluss hin in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht worden. Das teilte das rheinland-pfälzische Familienministerium in Mainz mit. Das Ministerium wies darauf hin, dass Kinder unter 14 Jahren strafunmündig sind.
Der vermutlich religiös radikalisierte deutsch-irakische Junge soll am 26. November zunächst vergeblich versucht haben, ein mit Sprengpulver gefülltes Konservenglas zu zünden. Am 5. Dezember soll er das Glas in einer Tasche nahe dem Rathaus deponiert haben, wo es entdeckt wurde. Dabei wurde er gefasst.
Eine geschlossene Unterbringung sei grundsätzlich möglich, so das Ministerium, allerdings brauche es dazu in einem Rechtsstaat wie Deutschland "immer einen familienrichterlichen Beschluss, welcher hier vorliegt".
Quelle: ntv.de, hul/dpa