Regionalnachrichten

Sachsen-AnhaltMehr Anträge als Fördermittel für Naturschutzprojekte

15.05.2023, 11:49 Uhr
Kastanien-loesen-sich-bei-herbstlichem-Wetter-aus-der-Fruchthuelle
(Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Sym)

Magdeburg (dpa/sa) - Bei der Regierung in Sachsen-Anhalt sind deutlich mehr Anträge für Naturschutzprojekte eingegangen, als Fördermittel zur Verfügung stehen. Bereits in der ersten Runde der Artensofortförderung für 2023 seien 90 Projektanträge im Gesamtvolumen von rund 7,3 Millionen Euro eingereicht worden, teilte das Umweltministerium am Montag in Magdeburg mit. Die Regierung hat für dieses Jahr drei Millionen Euro für neue Vorhaben zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung von Lebensräumen unterstützt werden.

Den Angaben des Ministeriums zufolge sind in Sachsen-Anhalt derzeit mehr als 1500 Tier- und Pflanzenarten akut vom Aussterben bedroht. Dies entspreche einem Anteil von 7,3 Prozent aller nachgewiesenen Arten. In den kommenden Wochen sollen nun jene Projekte unter den eingegangenen Anträgen ausgewählt werden, die "einen besonders hohen ökologischen Nutzen haben und bis Jahresende umsetzbar sind", erklärte das Ministerium. Im vergangenen Jahr waren unter anderem ein Projekt zur Sicherung von Storchennestern im Altmarkkreis Salzwedel oder zur naturnahen Gewässergestaltung des Brunkauer Tangers im Landkreis Stendal gefördert worden.

Umweltminister Armin Willingmann deutete die vielen Anträge als einen Bedeutungsgewinn des Naturschutzes: "Immer mehr Menschen wird bewusst, dass Artenschutz auch Daseinsvorsorge ist." Die einzelnen Projekte seien relativ klein, leisteten jedoch in ihrer Gesamtheit einen wertvollen Beitrag für eine intakte Umwelt, so der SPD-Politiker.

Die Fraktion der Grünen forderte hingegen mehr Geld für die Förderung der Naturschutzprojekte. "Seitdem Armin Willingmann Umweltminister ist, wurde die Förderung jedes Jahr gekürzt. Ursprünglich waren fünf Millionen Euro jährlich dafür vorgesehen", sagte der Grünen-Sprecher für Naturschutz, Wolfgang Aldag. Es sollten wieder mindestens fünf Millionen Euro eingeplant werden, forderte er. "Die Naturschutzverbände, Vereine und Gemeinden, die sich für Artenschutz oft ehrenamtlich einsetzen, profitieren von dieser unbürokratischen und schnellen Förderung. Ich erwarte, dass dieses Engagement stärker unterstützt wird."

Quelle: dpa

Regionales