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Österreich-Trio in eigener Liga Pius Paschkes Tournee-Träume zerschellen am Bergisel

Pius Paschke sprang immerhin erneut in die Top Ten.

Pius Paschke sprang immerhin erneut in die Top Ten.

(Foto: IMAGO/Revierfoto)

Die Vierschanzentournee bleibt fest in österreichischer Hand. Das Top-Trio Hörl, Kraft und Tschofenig dominiert auch das dritte Springen in Innsbruck. Die deutschen Adler springen auch mit. Die Resultate aber sind ernüchternd. Paschke verabschiedet sich vom Podest-Traum, Geiger scheitert im ersten Durchgang.

Als der strahlende Sieger Stefan Kraft Lasagne und Eierlikör für die rot-weiß-rote Skisprung-Party bestellte, gab sich auch Pius Paschke endgültig geschlagen. "Die drei da vorne sind gerade einfach extrem gut und sind in dem Flow, in dem ich vor ein paar Wochen war", sagte der Bayer nach Rang acht in Innsbruck, der das Ende aller Tournee-Träume bedeutete. Gastgeber Österreich feierte dagegen den nächsten Dreifachsieg - und fiebert nun einem echten Krimi im Kampf um den Goldadler entgegen.

"Das ist ein ganz besonderer Tag. Dieser Sieg ist ein Kindheitstraum", sagte Kraft, der mit Flügen auf 131,5 und 132,5 m vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig erstmals am Bergisel gewann. In der Gesamtwertung geht es vor dem Finale am Montag in Bischofshofen (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport und im Liveticker auf ntv.de) nun denkbar eng zu: Kraft führt mit 887,1 Punkten hauchdünn vor Hörl (886,5) und Tschofenig (885,8).

Paschke (847,5) bleibt mit nun deutlichem Rückstand Sechster, Sprünge auf 128,5 und 123,5 m reichten erneut nicht für das Podest. "Wir müssen damit leben. Die Tournee ist durch, das werden die Österreicher unter sich ausmachen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Die Leichtigkeit ist weg

Während alles auf den ersten Tournee-Sieg eines Österreichers seit zehn Jahren hindeutet, wird sich die seit Sven Hannawalds Grand Slam im Winter 2001/02 andauernde Flaute der DSV-Adler somit fortsetzen. "Das muss man so akzeptieren und respektieren. Es ist leider nicht gelungen. Nächstes Jahr sind wir wieder da", sagte Horngacher.

Paschke landete zwar nach den Rängen vier und neun an den deutschen Stationen erneut in den Top 10, für das Podest reichte es aber wieder nicht. "Jeder ist seines Glückes Schmied. Bei mir fehlt etwas, es ist nicht ganz die Leichtigkeit da. Und dann fehlen ein paar Meter", sagte der Bayer.

Vor 22.500 Zuschauer in der erstmals seit 2016 ausverkauften Arena, darunter gut die Hälfte aus Deutschland, blieb das DSV-Team auch in der Breite hinter den Erwartungen zurück. Neben Paschke schafften es nur Andreas Wellinger (13.) und Philipp Raimund (15.) in die Punkte. Karl Geiger (34.), vor dem Wettkampf noch Achter der Gesamtwertung, verpasste ebenso wie Felix Hoffmann (44.) und Adrian Tittel (45.) den zweiten Durchgang.

Kraft feiert mit Lasagne und Eierlikör

Eitel Sonnenschein herrscht dagegen im Team Österreich, das sich auch von Spekulationen um einen vermeintlichen "Wunderanzug" und versteckte Bindungen nicht beirren ließ und den ersten Dreifachsieg in Innsbruck seit 1975 holte. Am Samstag landeten gleich sechs ÖSV-Adler unter den besten Zwölf.

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Das breiteste Lachen gehört Kraft. "Ich habe gerade schon eine Lasagne bestellt. Und meine Frau hat mir gestern Eierlikör geschenkt, da werde ich im Bus eine Runde ausgeben. Die große Party heben wir uns aber für Bischofshofen auf", sagte Kraft, der rein statistisch fast am Ziel ist: Bei den jüngsten 25 Tourneen hat nur der Norweger Daniel Andre Tande 2016/17 als Führender nach Innsbruck noch den Gesamtsieg verspielt.

Weiter geht es für Kraft, Paschke und Co. schon am Sonntag, wenn in Bischofshofen die Qualifikation (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport und im Liveticker auf ntv.de) für das große Tournee-Finale ansteht. Auch dort ist noch immer Hannawald der letzte deutsche Sieger - und derzeit spricht wenig dafür, dass sich das ändern wird.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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