Tod von Sevilla-Profi Puerta Zehntausende Fans trauern
29.08.2007, 13:06 UhrSpaniens Fußball liegt nach dem Tod des Profis Antonio Puerta vom FC Sevilla in Trauer. Zehntausende von Fans erwiesen dem 22-Jährigen im Stadion des UEFA-Pokalsiegers die letzte Ehre. Der Verteidiger hatte beim Ligaspiel FC Sevilla - FC Getafe (4:1) einen Herzstillstand erlitten und war drei Tage später im Krankenhaus gestorben.
Trotz des Todes von Puerta soll das europäische Supercup-Finale zwischen dem FC Sevilla und dem AC Mailand wie geplant in Monaco stattfinden. Die Mailänder hatten nach spanischen Medienberichten eine Verschiebung angeboten. Sevillas Qualifikationsspiel für die Champions League und das Ligaspiel waren wegen des Todesfalls abgesagt worden.
"Warum nur?", titelte das Sportblatt "Marca". "Es ist ungerecht, wenn jemand mit 22 Jahren sterben muss." Real Madrid sagte sein Freundschaftsspiel gegen Sporting Lissabon um die Bernabu-Trophäe ab. Der FC Barcelona verzichtet im Spiel gegen Inter Mailand um den Gamper-Pokal auf alle Feierlichkeiten. Bei den Punktspielen der Primera Divisin am Wochenende werden Gedenkminuten für Puerta eingelegt.
Die Spieler des FC Sevilla erhielten die Todesnachricht in Athen, wo sie das Rückspiel zur Qualifikation für die Champions League gegen AEK Athen bestreiten sollten. Im Quartier spielten sich dramatische Szenen ab. Vereinspräsident Jos Mara del Nido und zahlreiche Spieler brachen in Tränen aus. Mehrere Fußballer lagen sich in den Armen und spendeten sich gegenseitig Trost. Das Team reiste noch in der Nacht nach Sevilla zurück und nahm im Snchez-Pizjun-Stadion, wo Puertas Leichnam aufgebahrt war, an einem Gottesdienst teil.
Andreas Hinkel, der zusammen mit Puerta auf dem Rasen gestanden hatte, berichtete der "Bild"-Zeitung: "Während des Spiels sah es nicht so dramatisch aus. Er ist ja selbst in die Kabine gelaufen. Wenn wir gewusst hätten, wie schlimm es ist, hätten wir nicht weitergespielt", sagte der Ex-Stuttgarter, der seit gut einem Jahr für den FC Sevilla spielt. "Wir sind alle total geschockt, können es nicht glauben. Wir hatten gehört, dass es ihm etwas besser ginge. Es ist so furchtbar traurig. Auch, weil seine Freundin ja ein Kind erwartet."
Der Tod Puertas erinnert die Spanier an den Fall von Pedro Berruezo, der ebenfalls für den FC Sevilla gespielt hatte und 1973 bei einem Ligaspiel in Pontevedra an einem Herzleiden gestorben war. Berruezos Frau brachte später einen Jungen zur Welt, der heute für Ceuta in der 3. Liga spielt.
Quelle: ntv.de