Fußball

Stuttgart kämpft, München holt den Pokal FC Bayern macht historisches Triple perfekt

Der Pokalsieger 2013 ist auch Meister und Champions-League-Sieger, und er heißt: FC Bayern München.

Der Pokalsieger 2013 ist auch Meister und Champions-League-Sieger, und er heißt: FC Bayern München.

(Foto: REUTERS)

Erst ist das Pokalfinale zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart ein Duell auf Augenhöhe, dann die nächste Gala der Rekord-Bayern. Aber als alles entschieden scheint und die Münchner schon Hackentricks im VfB-Strafraum zeigen, sorgt Stuttgarts Martin Harnik noch einmal für eine dramatische Schlussphase. Sie endet mit einem Münchner Happy End - und dem ersehnten Triple.

Der FC Bayern München hat sich mit dem historischen Triple in den Fußball-Geschichtsbüchern verewigt. Im letzten Spiel unter Trainer Jupp Heynckes gewannen die Münchner in Berlin das DFB-Pokal-Finale gegen den VfB Stuttgart mit 3:2 (1:0) und brachten als erster deutscher Club nach der Meisterschale und dem Cham pions League-Pokal auch die dritte Trophäe in ihren Besitz. Um 22.12 Uhr reckte Kapitän Philipp Lahm den "Pott" in den Abendhimmel über dem Olympiastadion.

"Wir haben in ein paar Phasen nicht unser sportliches Niveau zeigen können. Eine Woche nach dem Champions-League-Finale ist das menschlich. Jupp Heynckes bekommt jetzt die Anerkennung, die er verdient hat. Das Triple ist nur der i-Punkt", sagte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer. "Das ist unglaublich, super. Wir haben ein bisschen Angst gehabt in den letzten zehn Minuten. Aber egal, wir haben gewonnen. Ich bin so glücklich hier", meinte Franck Ribéry.

FC Bayern - VfB Stuttgart 3:2 (1:0)

Tore: 1:0 Müller (37./Foulelfmeter), 2:0 Gomez (48.), 3:0 Gomez (61.), 3:1 Harnik (71.), 3:2 Harnik (80.)

FC Bayern: Neuer - Lahm, van Buyten, Boateng, Alaba - Javi Martínez, Schweinsteiger - Robben (83. Timoschtschuk), Müller, Ribéry (90.+1 Shaqiri) - Gomez (62. Mandzukic)
VfB Stuttgart: Ulreich - Rüdiger, Tasci, Niedermeier, Molinaro (67. Sakai) - Gentner, Boka - Harnik, Maxim (61. Okazaki), Traoré (75. Cacau) - Ibisevic

Referee: Gräfe Zuschauer: 75.420 (av)

Vor 75.420 Zuschauern im Olympiastadion sicherten Thomas Müller (37. Minute/Foulelfmeter) und der Ex-Stuttgarter Mario Gomez (48./61.) den diesmal nur selten brillierenden Bayern den 16. Pokalsieg ihrer Vereinsgeschichte. Der leidenschaftlich kämpfende VfB verlangte dem Favoriten in einem gutklassigen Spiel alles ab und wurde mit zwei Treffer von Martin Harnik (71./80.) belohnt, die die Bayern in der Schlussphase noch einmal zittern ließen.

Die Bayern stellten im Finale zwar wie erwartet das spielerisch reifere Team, doch von der angekündigten Gier nach dem dritten Titel der Saison war lange Zeit nicht viel zu sehen. Eine Woche nach dem Champions-League-Triumph agierte der Bundesliga-Dominator in der Defensive ohne die nach Brasilien beorderten Defensiv-Strategen Dante und Luiz Gustavo unkonzentriert und im Aufbau häufig fehlerhaft. Geradezu fahrig wirkte vor allem Javier Martinez.

Als Sturmspitze hatte Heynckes etwas überraschend Gomez den Vorzug vor Mario Mandzukic gegeben. Von einem Teil der VfB-Fans wurde der frühere Schwabe mit Pfiffen begrüßt, feierte aber dann als Doppel-Torschütze den gelungenen Abschluss einer persönlich nicht zufriedenstellenden Saison.

Stuttgart kämpft leidenschaftlich

Der VfB hielt mit viel Kampf und Leidenschaft die Partie über weite Strecken ausgeglichen. Im Abschluss waren die Schwaben, die die Bunde sliga auf einem enttäuschenden zwölften Platz abgeschlossen hatten, allerdings mehrfach ohne Fortune. "Ich bin überrascht, mit welcher Energie die Stuttgarter hier aufgetreten sind", urteilte Bundespräsident Joachim Gauck zur Pause in der ARD.

Arjen Robben, Siegtorschütze im Champions-League-Finale, und Mario Gomez, Doppeltorschütze im Pokal-Endspiel, haben sich mit dem FC Bayern 2012/13 unsterblich gemacht.

Arjen Robben, Siegtorschütze im Champions-League-Finale, und Mario Gomez, Doppeltorschütze im Pokal-Endspiel, haben sich mit dem FC Bayern 2012/13 unsterblich gemacht.

(Foto: AP)

Das zehnte Pokal-Duell der beiden Süd-Rivalen entwickelte sich zu einem rassigen Fight, in dem der schwäbische Außenseiter weit mehr als nur eine Statistenrolle spielte. Trotz gelegentlicher Mängel im Aufbau erspielten sich die Bayern aber e in deutliches Plus an Chancen. Schon nach 122 Sekunden lief Arjen Robben allein auf das VfB-Tor zu, doch Sven Ulreich lenkte den Schuss des Helden von Wembley aus spitzem Winkel ab.

Das erste Achtungszeichen auf der Gegenseite setzte Alexandru Maxim, der unbedrängt von der Münchner Abwehr eine Flanke von Ibrahima Traore am Tor vorbeischoss (9.). In der 22. Minute bewahrte Manuel Neuer den Favoriten vor dem drohenden Rückstand. Der Nationalkeeper meisterte zunächst den Kopfball von Harnik und war auch gegen den nachsetzenden Georg Niedermeier zur Stelle.

Umstrittener Elfer zur Bayern-Führung

Nachdem David Alaba (27.) und Robben (31.) weitere gute Möglichkeiten verpasst hatten, kamen die Bayern durch einen etwas umstrittenen Strafstoß zur Führung. Nach einem Rempler von Traore an Kapitän Philipp Lahm zeigte Schiedsrichter Manuel Gräfe auf den Punkt, der nervenstarke Müller ließ sich die Chance zu seinem ersten Pokal-Tor der Saison nicht entgehen. Sekunden vor der Pause vergab Gomez sogar das zweite Tor.

Dafür war der Nationalstürmer drei Minuten nach dem Seitenwechsel zur Stelle, als sich Lahm auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. Die flache Hereingabe des Außenverteidigers stolperte Gomez zu seinem fünften Pokal-Tor in dieser Spielzeit über die Linie. Erst nach diesem Treffer setzten die Münchner auch ein paar spielerische Glanzlichter. 13 Minuten später sorgte Gomez mit dem Treffer zum 3:0 nach Vorlage von Müller für die endgültige Entscheidung und räumte unter dem Applaus der Münchner Fans seinen Platz für Mandzukic.

Als bereits "Heynckes, Heynckes"-Sprechchöre der siegesfreudigen Münchner Anhänger durch die Arena hallten, belohnte sich der VfB für eine engagierte Vorstellung: Harnik köpfte eine Flanke von Gotoku Sakai zum 3:1 an Neuer vorbei. Zehn Minuten vor dem Ende gelang dem Österreicher Harnik auch noch der Anschlusstreffer, nachdem er selbst zuvor den Pfosten getroffen hatte. Die Bayern mussten plötzlich noch einmal bangen, brachten den knappen Vorsprung aber über die Zeit.

Quelle: ntv.de

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