Technik

Email-Adressen bleiben erhalten AOL zieht sich zurück

(Foto: AP)

Der Online-Dienstleister AOL zieht sich aus Deutschland zurück. Die vier Niederlassungen des Konzerns in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München werden geschlossen, wie ein Sprecher von AOL-Deutschland mitteilte. Demnach gehen in Deutschland 140 Jobs verloren.

 

Für die deutschen Kunden ändert das wenig. Denn wer zuletzt über einen AOL-Zugang ins Netz gegangen ist, war genaugenommen ein Kunde von Hansenet. Die Firma hatte das entsprechende Geschäft von AOL komplett übernommen. "Die Kunden waren technisch, abrechnungstechnisch und vertragsmäßig bei Hansenet, nur das Produkt hieß noch AOL", erklärt Unternehmenssprecher Carsten Nillies.

AOL.de wird "verschlankt"

AOLs deutschsprachiger Mail-Dienst, den Hansenet nicht übernommen hatte, bleibt erhalten. "Unsere Kunden können ihre E-Mail-Fächer weiter aufrufen und nutzen", so AOL-Sprecher Thomas Knorpp. Auch den Medienplayer Winamp, hinter dem das Unternehmen steht, wird es weiter mit deutscher Oberfläche geben. Das gilt auch für den Instant Messenger AIM. Dagegen soll AOLs deutschsprachiges Webportal nur in "verschlankter" Form weitergeführt werden.

 

Das Werbegeschäft von AOL in Deutschland soll eingestellt werden. Auch die Niederlassungen des Unternehmens in Schweden und Spanien werden geschlossen, über die Zukunft des Konzerns in Frankreich wird noch beraten. In Großbritannien soll das Geschäft mit reduzierter Belegschaft fortgesetzt werden.

Desaster für Time Warner

Diese Schritte seien Folge einer neuen Strategie, sagte der Unternehmenssprecher. Im vergangenen Jahr hatte AOL das Ziel ausgegeben, die Zahl seiner insgesamt 6900 Mitarbeiter weltweit um ein Drittel zu reduzieren.

 

Nach acht gemeinsamen Jahren hatte sich der US-Unterhaltungskonzern Time Warner im vergangenen Jahr von AOL getrennt. Die beiden Konzerne hatten sich 2001 auf dem Höhepunkt des Internetbooms zusammengeschlossen. Der Wert von AOL wurde damals mit 165 Milliarden Dollar angegeben, für Time Warner erwies sich das Geschäft als desaströs. AOL schrieb rote Zahlen, Time Warner musste massive Verluste abschreiben.

Quelle: ntv.de, AFP

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