Europa contra Google Datenschutz-Regeln rechtswidrig?
16.10.2012, 11:46 Uhr
(Foto: dpa)
Der Internetriese Google geht mit den Daten seiner Nutzer nicht transparent genug um. Datenschützer aus allen EU-Staaten fordern nun gemeinsam, dass der Konzern sagt, was mit den Daten geschieht.
Die seit März geltenden Nutzungsbestimmungen von Google entsprechen nicht dem europäischen Datenschutzrecht. In einem gemeinsamen Brief fordern die Datenschutzbehörden der 27 EU-Länder das US-Unternehmen auf, die Nutzungsregeln anzupassen. Der Internetriese müsse "genauere und umfassendere Informationen über die gesammelten Daten" und ihre "Endgültigkeit" liefern. Google müsse wirksame und öffentliche Maßnahmen ergreifen, um die Regeln "schnell" anzupassen.
Das Unternehmen hatte seine Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen zum 1. März neu geregelt. Rund 60 Datenschutz-Bestimmungen und allgemeine Geschäftsbedingungen für verschiedene Google-Dienste wurden zu einem einzigen Text zusammengeführt. Dafür verknüpft der Konzern aber auch die Daten seiner Nutzer aus allen diesen Angeboten miteinander. Betroffen von den neuen Regeln sind vor allem Nutzer mit einem Google-Konto.
Die deutschen Verbraucherzentralen haben zuletzt an Google und weitere Unternehmen Abmahnungen verschickt, weil ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Verbraucher unangemessen benachteiligten. Apples iTunes-AppStore, Google Play und Nokia würden etwa personenbezogene Daten erfassen und weiterverarbeiten, ohne dass die Nutzer aktiv zugestimmt hätten. Der Verband beanstandete unter anderem bei Google Play 25 Klauseln. Google erfasse personenbezogene Daten und verwerten diese weiter, ohne dass die Nutzer aktiv zugestimmt hätten. Da Google nicht reagierte, wurde Klage eingereicht.
Quelle: ntv.de, che/AFP