Tolles Einsteiger-Smartphone HTC One V überrascht
19.04.2012, 12:27 Uhr
(Foto: HTC)
Das One V ist das kleinste der drei neuen HTC-Smartphones, muss sich aber keineswegs vor seinen großen Brüdern S und X verstecken. Im Gegenteil: HTC ist mit dem One V das zur Zeit vielleicht beste Einsteiger-Smartphone gelungen. Nur der Preis ist noch etwas happig.
Oft passiert es, dass man als Technik-Tester die Geräte, die in der zweiten oder dritten Reihe stehen, übersieht. Dass dies ein großer Fehler sein kann, beweist das HTC One V. Es wurde zusammen mit den beiden Superphones One X und One S beim Mobile World Congress vorgestellt und im Schatten seiner beiden großen Brüder zunächst kaum wahrgenommen.
Das HTC One V ist der Nachfolger des HTC Legend, was man am unteren Knick im Gehäuse erkennen kann. Da sich dort auf der Rückseite der Lautsprecher, Antennen und Einschübe für Sim- und SD-Karte unter einer gummierten Abdeckung befinden, kann man das Smartphone sehr bequem und sicher halten, ohne den 3,7 Zoll großen Touchscreen zu verdecken.
Leicht und elegant
Wie sein "legendärer" Vorgänger und grundsätzlich alle HTC-Geräte besticht auch das One V durch eine sehr gute Verarbeitung. Da HTC das Smartphone außerdem in ein elegantes Unibody-Gehäuse aus Aluminium gekleidet hat, macht es einen sehr wertigen Eindruck und liegt extrem angenehm in der Hand. Außerdem wiegt das Smartphone mit den Maßen 120,3 x 59,7 x 9,24 Millimeter nur 115 Gramm.
Das durch kratzfestes Gorilla Glass geschützte Super-LCD-2-Display ist für ein Einsteiger-Smartphone beeindruckend. Mit 480 x 800 Pixeln hat es eine Punktdichte von 252 ppi und bietet eine gestochen scharfe Darstellung. Der Kontrast ist stark, die Farben knackig und natürlich. Wie das Display des großen One X zeigt der Bildschirm des One V keinen Farbstich und ist auch von der Seite noch sehr gut lesbar. Im Alltag arbeitet die automatische Helligkeitsanpassung einwandfrei, auch bei Sonnenlicht ist der Bildschirm noch gut ablesbar.
Das Display füllt nicht die komplette Glasfläche aus. Unter ihr befinden sich noch drei Touch-Tasten: "Zurück" "Home" und "Letzte Apps" (Taskmanager). Im Gegensatz zum großen One X erscheint bei Bedarf kein virtueller Menü-Button im Display. Um den kleinen Bildschirm auch bei Apps wie Facebook voll nutzen zu können, hält man beim One V stattdessen die Letzte-Apps-Taste etwas länger gedrückt.
Eigentlich erkennt man nur am etwas spartanischen Innenleben, dass das HTC One V nicht der Smartphone-Oberklasse angehört. Es wird von Qualcomms Prozessor Snapdragon 2 angetrieben, der nur einen Kern hat und mit 1 Gigahertz getaktet ist. Als Arbeitsspeicher stehen ihm 512 Megabyte zur Verfügung. Der interne Speicher ist nur vier Gigabyte groß, wovon Betriebssystem und HTCs Benutzeroberfläche 3 belegen. Gut, dass man das verbleibende Speicherchen durch SD-Karten um bis zu 32 Gigabyte aufstocken kann.
Guter Standard
Der Akku ist 1500 Milliamperestunden stark, was problemlos für einen Arbeitstag ausreicht. Bei moderatem Gebrauch hält das HTC One auch mal zwei Tage durch. Die Sprachqualität ist beim Telefonieren ausgezeichnet. Verbindung nimmt das Smartphone zeitgemäß über HSPA, USB, WLAN-n oder Bluetooth 4.0 auf. Extras wie DLNA, LTE oder NFC bietet das Gerät nicht.
So schwach bestückt, ist das One V natürlich nicht für grafisch allzu aufwendige Spiele zu gebrauchen. Standard-Games wie "Angry Birds" oder "Wo ist mein Wasser?" stellen für das Gerät aber kein Problem dar. Im Test lief auch der Jetski-Renner "Riptide GP" wie geschmiert. Allerdings muss man auf grafische Feinheiten wie Wasserspritzer auf dem Display verzichten. Alltagsaufgaben erledigt das HTC One V fast genauso flüssig wie seine großen Brüder. Auch der Browser geht recht flott zur Sache.
Das Betriebssystem ist mit Android 4 (Ice Cream Sandwich) auf dem neuesten Stand. Auf das ohnehin schon sehr gelungene OS hat HTC seine eigene Benutzeroberfläche Sense in der neuesten Version 4 aufgesetzt. Da die Leistung des schmalbrüstigen Smartphones nicht durch animierte Widgets übermäßig gedrosselt wird, bringt Sense neben optischem Genuss durchaus auch praktischen Nutzen. Beispielsweise kann man Apps vom Lockscreen aus starten, indem man sie aus dem Dock in den Ring zum Entriegeln zieht. Welche Apps im Dock liegen, kann man frei wählen.
Schnelle Kamera
Wie bei den großen Brüdern ist auch beim One V ein Beats-Equalizer an Bord. So ist das Smartphone für Nutzer, die einen guten Kopfhörer besitzen, auch ein prima MP3-Player. Vom Lautsprecher auf der Rückseite sollte man aber nicht allzu viel erwarten.
Neben dem brillanten Display ist die Kamera ein Glanzstück des HTC One V. Obwohl sie "nur" mit 5 Megapixeln auflöst, liefert sie erstaunlich gute Bilder. Der Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig, der Weißabgleich funktioniert meistens und ein Farbstich ist die Ausnahme. Bei schwachem Licht macht der Blitz eine gute Arbeit. Bleibt er aus, hält sich das Farbrauschen in Grenzen. Und weil HTC auch seinem kleinsten One einen eigenen Bilder-Chip gegönnt hat, löst die Kamera ohne zu zögern aus und schießt aus der Hüfte Serienbilder. Auch Videoaufnahmen gelingen mit dem One V recht gut, allerdings nur in der Auflösung 720p.
Die ausgezeichnete Kamera-App bietet mehrere Filter, die "live" zugeschaltet werden können. Neben zahlreichen manuellen Anpassungen bietet sie außerdem eine Gesichtserkennung und automatische Lächelaufnahmen. Fotos lädt das Telefon auf Wunsch direkt zu Facebook oder Flickr hoch.
Das HTC One V ist die perfekte Ergänzung zu One S und One V. Der taiwanischen Hersteller hat mit ihm ein tolles Einsteiger-Smartphone im Repertoire, das bei Otto-Normal-Nutzern keine Wünsche offen lässt. Das hat allerdings auch seinen Preis. Aktuell ist das HTC One V nicht unter 300 Euro zu haben - aber das kann sich ja noch ändern.
Quelle: ntv.de