"Kostenlose" Online-Spiele Kinder werden abgezockt
13.11.2009, 09:02 UhrGratis Online-Spiele für Kinder und Jugendliche können sehr teuer werden. Wie die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mitteilte, können sich Minderjährige zwar kostenlos anmelden. Im Spielverlauf lockten die Anbieter dann mit kostenpflichtigem Zubehör, das Spielern Vorteile verschaffe. Diese würden per Anruf bei einer 0900er Nummer oder per SMS gekauft. Zur Kasse gebeten würden über die Telefonrechnung dann die Eltern. Der Verbraucherzentrale lag nach eigenen Angaben ein Fall mit einer Rechnung über 800 Euro vor.
"Nur" Micropayment
Pro Telefonanruf zur Beschaffung des Spielzubehörs fallen nach Angaben der Verbraucherschützer bis zu zehn Euro pauschal an. Als Beispiele für Spiele, bei denen kostenpflichtig Zubehör verkauft wird, nannten sie "Dark Orbit" und "Seafight" von dem Anbieter Bigpoint sowie "Metin 2" von Gameforge. Eine Sprecherin von Bigpoint sagte auf Anfrage, das Unternehmen berechne für das Zubehör nur so genannte Micropayments und keine Pauschalbeträge im zweistelligen Euro-Bereich.
Eltern müssen nicht zahlen
Eltern sind nach Ansicht der Verbraucherschützer nicht verpflichtet, die Rechnungen zu bezahlen. Da die Unternehmen bewusst darauf verzichteten zu prüfen, ob die Spieler volljährig seien und nicht kontrollierten, ob bei Minderjährigen wirklich eine Zustimmung der Eltern zur Nutzung des Spiels und der kostenpflichtigen Dienste vorliege, trügen Anbieter das Risiko, auf den Kosten sitzen zu bleiben, erklärte Brigitte Sievering-Wichers, Expertin für Telekommunikation bei der baden-württembergischen Verbraucherzentrale.
Quelle: ntv.de, AFP