Technik

"Black Screen Of Death" Microsoft unschuldig

Zumindest diesmal stand Microsoft zu Unrecht am Pranger.

Zumindest diesmal stand Microsoft zu Unrecht am Pranger.

(Foto: Wikipedia/Nomo/Michael Hoefner)

Die Meldung ging wie ein Lauffeuer durchs Internet: Microsofts November-Updates lassen Bildschirme schwarz werden! Urheber der Meldung ist Prevx, ein Hersteller von Sicherheits-Software, der jetzt kleinlaut zurückrudern musste. Aber während das "Black Screen Of Death"-Problem an die große Glocke gehängt wurde, versinkt die Richtigstellung im alltäglichen Nachrichtensumpf.

Am 27. November hatte der Chef des britischen Sicherheitsanbieters in einem Blog-Eintrag (!) berichtet, einige Windows-Rechner zeigten nach der Installation von Microsofts November-Patches (10. November) nur noch einen schwarzen Bildschirm. Einige Programme, vor allem Sicherheitsapplikationen, kämen mit den Änderungen, die an dem Betriebssystem vorgenommen wurden, nicht zurecht. Zufällig stellt Prevx auf seiner Website auch ein Tool bereit, dass das Problem angeblich beheben kann.

Wozu recherchieren?

Wie die Geier stürzten sich Blogs und Online-Magazine auf die Meldung. Anscheinend hatte es nach Windows 7 in letzter Zeit zu viele positive Nachrichten über Microsoft gegeben. Endlich hatte man den Giganten wieder bei einer Schlamperei erwischt. Und während die so genannten Experten bereitwillig glaubten, dass Microsofts Programmierer zu blöd sind, vernünftige Updates zu programmieren, bewarben sie begeistert den Patch der Firma Prevx. Selbst recherchiert hatte von den Autoren so gut wie keiner. Beispiele von betroffenen Nutzern? Fehlanzeige.

Microsoft gab in einer Stellungnahme bekannt, man habe erst durch die Presse von dem angeblichen Problem erfahren. Eine Überprüfung habe allerdings nichts ergeben. Auch bei den Support-Stellen lägen keine Berichte über Kunden mit einem Black-Screen-Problem vor.

Das hat jetzt wohl auch Prevx erkannt. Die Briten haben sich bei Microsoft für die "Unannehmlichkeiten" entschuldigt. Die Probleme seien wohl auf Malware zurückzuführen, also auf schnöde Computerschädlinge. Sicherheitsexperten hätten so etwas wohl etwas früher erkennen können, möchte man meinen.

Die Moral von der Geschicht: Halten Sie Ihr System durch automatische Updates aktuell und glauben Sie nicht jedes böse Gerücht, das über Microsoft erzählt wird.

Quelle: ntv.de

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