Aussetzer im Mobilfunknetz Vodafone akzeptiert Kündigung
01.08.2013, 15:54 Uhr
Vodafone kämpft seit einigen Monaten immer wieder mit Störungen seines Mobilfunknetzes.
(Foto: dpa)
In den vergangenen Monaten kommt es immer wieder zu längeren Störungen des Vodafone-Handynetzes. Im Einzelfall akzeptiert das Unternehmen sogar Kündigungen von frustrierten Kunden.
Der 30. Juni war für sehr viele deutsche Vodafone-Kunden kein besonders schöner Tag. Wer sie anrufen wollte, wurde direkt auf die Mailbox umgeleitet, riefen sie jemanden an, hörten sie nichts, der Angerufene nur ein unverständliches Gebrabbel. Noch mehr Kunden beklagten sich im Vodafone-Forum über Ausfälle des mobilen Internets. Auch ein Redakteur von n-tv.de war fast den ganzen Tag nicht erreichbar.
Auf Twitter teilte Vodafones Pressestelle mit, "unter zehn Prozent" der Kunden seien betroffen, ein Neustart behebe das Problem. "Sorry dafür." Tatsächlich hatte der n-tv.de-Mitarbeiter nach dem Neustart überhaupt kein Netz mehr.
Auf Facebook antwortete das Vodafone-Team einer aufgebrachten Nutzerin aus Stuttgart: "Ein Netzausfall ist ärgerlich - leider lässt sich dies aus Gründen wie Witterung, technischer Defekt, Vandalismus sowie Wartungsarbeiten nicht immer vermeiden." Ein Kölner erhielt die Information, dass in seinem Raum "vereinzelt" Basisstationen ausgefallen seien. Ähnliche Erklärungen erhielten Nutzer aus praktisch allen Teilen Deutschlands. Trotzdem hieß es auch auf Facebook, "nur" zehn Prozent der Kunden seien betroffen. Vodafone hat rund 32 Millionen Mobilfunk-Kunden.
Kündigung akzeptiert
Vodafone hat schon seit einigen Monaten immer wieder mit großen und kleinen Netzausfällen zu kämpfen. Zuletzt kam es am 25. Juni zu bundesweiten Störungen, am 5. Juli gab es Probleme im Postleitzahlengebiet 5. Hinzu kommen zahlreiche von Nutzern im Vodafone-Forum gemeldete lokale Aussetzer.
Offenbar ist sich das Unternehmen bewusst, dass einzelne Kunden von den Störungen besonders betroffen und genervt sind und scheint zumindest im Einzelfall auch dazu bereit zu sein, Sonderkündigungen zu akzeptieren. Bei iFun.de beispielsweise hat sich ein "treuer" Vodafone-Kunde gemeldet, der nach einem halben Jahr Netzausfälle genug hatte und eine außerordentliche Kündigung - sechs Monate vor Vertragsende - einreichte. Vodafone habe die Kündigung widerspruchslos akzeptiert, schreibt er.
Update: In einer Stellungnahme des Unternehmens heißt es, man gehe zwar kulant mit Kundenwünschen um, ein Sonderkündigungsrecht gebe es aber nicht. Auch habe Vodafone nicht mehr Netzausfälle als andere Anbieter.
Quelle: ntv.de