Erste Hilfe im Verdachtsfall Online-Virenscanner
17.09.2009, 14:14 UhrImmer noch nehmen zu viele Computer-Nutzer die Internet-Sicherheit auf die leichte Schulter. Betriebssystem, Antivirusschutz und Applikationen halten sie nicht auf dem neuesten Stand, besorgen sich Programme auf Tauschbörsen oder surfen auf zwielichtigen Seiten. Wenn sich dann der Computer eigenartig verhält, liegt der Verdacht nahe, dass sich der Rechner einen Schädling eingefangen hat.
Symptome erkennen
Dies sind laut Microsoft erste Anzeichen, dass Ihr Rechner möglicherweise infiziert ist:
• Ihr Computer benötigt zum Ausführen von Programmen mehr Zeit als sonst
• Der Rechner reagiert nicht mehr oder hängt häufig
• Er stürzt ständig ab und startet alle paar Minuten neu
• Ihr Computer führt eigenständig Neustarts aus, funktioniert dann jedoch nicht normal
• Anwendungen auf Ihrem PC funktionieren nicht richtig
• Auf CDs oder Laufwerke kann nicht zugegriffen werden
• Sie können nicht richtig drucken
• Sie erhalten ungewöhnliche Fehlermeldungen
• Es werden verzerrte Menüs und Dialogfelder angezeigt
In so einem Fall sollten Sie den Computer zunächst vom Internet trennen, ihre wichtigsten Dateien auf einer externen Festplatte, einem USB-Stick, CD oder DVD speichern. Danach lassen Sie den PC - falls vorhanden - mit dem installierten Antivirus-Programm überprüfen.
Online immer aktuell
Vor allem wenn die Virensignaturen veraltet sind, lohnt es sich, zusätzlich einen Online-Virenscanner einzusetzen, da diese Dienste immer auf dem neuesten Stand sind. Außerdem gilt: Doppelt gemoppelt hält besser. Eine Liste von Gratis-Online-Scannern finden Sie bei der TU Berlin.
Ideal wäre es, wenn die Online-Scanner gefundene Malware auch gleich entfernen könnten. Aber diese Leistung bieten leider nicht alle Dienste. Die von PC Welt empfohlenen Scanner von Trend Micro, Bitdefender, Kaspersky und Panda sind dazu beispielsweise gar nicht oder nur teilweise fähig. Falls ein Virus nicht sofort gelöscht werden kann, verweisen die Dienste üblicherweise auf ein Viren-Lexikon, wo Sie erfahren können, wie dem Schädling zu Leibe gerückt werden kann. Oft können Sie ihm mit Microsofts "Tool zum Entfernen bösartiger Software" den Garaus machen. Einige Dienste bieten Entfernungs-Tools zum Download an.
Sie müssen übrigens nicht immer Ihr gesammtes System durchsuchen lassen, was sehr lange dauern kann. Wenn sie nur ein bestimme Programme oder Dateien im Verdacht haben, können Sie diese auch isoliert überprüfen lassen. Oft geben beispielsweise installierte Virenwächter oder Firewalls blinden Alarm, wenn Sie eine Anwendung oder einen Ordner öffnen. Per Online-Scan können Sie sich Gewissheit verschaffen.
Nur ein Dienst akzeptiert Firefox
PC Welt schlägt den Einsatz seiner Testsieger für folgende Fälle vor:
- Wenn Sie einen Online-Scanner mit guter Erkennungsrate suchen, dann nutzen Sie den Dienst von Trend Micro oder Bitdefender.
 - Wenn Sie ausschließlich den Browser Firefox nutzen, dann verwenden Sie den Scanner von Trend Micro.
 - Wenn Sie vor allem nach aktiven Rootkits suchen, dann setzen Sie das Tool von Panda Security ein.
 - Wenn Sie vor allem nach Ad- und Spyware suchen, dann nutzen Sie das Tool von Panda Security.
 - Wenn Sie Ihren PC mit einem weiteren Online-Scanner prüfen wollen, dann verwenden Sie den Scanner von Kaspersky.
 
Die wichtigsten Sicherheitsregeln
Online-Virenscanner reichen auf keinen Fall aus, um Ihr System ausreichend vor Internet-Bedrohungen zu schützen. Installieren Sie unbedingt ein Antivirus-Programm. Avira bietet mit Free Antivirus beispielsweise ein hervorragendes Gratis-Programm. In der zweiten Jahreshälfte stellt Microsoft Security Essentials zur Verfügung, dessen Vorgänger in Tests hervorragend abgeschnitten hat. Guten Schutz vor Spyware bietet Microsofts ebenfalls kostenloser Windows Defender. Verwenden Sie eine Firewall und halten Sie Betriebssystem und Browser auf dem neuesten Stand.
Doch selbst die aktuellste und beste Software der Welt bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Bleiben Sie deshalb vor allem Tauschbörsen und Erotikseiten fern. Und misstrauen Sie im Internet allen Gratis-Angeboten. Geben Sie den Namen des Programms das Sie herunterladen möchten oder den Dienst den Sie nutzen wollen in eine Suchmaschine ein. So finden Sie Hinweise auf mögliche versteckte Fallen. Sicher ist sicher.
Quelle: ntv.de