In die Geschäftsaufgabe geschrumpftRapidshare löscht alle Kunden und ihre Daten

Seit mehr als zehn Jahren gibt es Rapidshare, einen der bekanntesten Filehoster im deutschsprachigen Raum. Doch dem Aufstieg folgt der langsame Niedergang. Es soll nur noch einen einsamen Mitarbeiter geben - der gibt nun auf.
Die Datenplattform Rapidshare, ein Pionier unter den Anbietern von Speicherplatz im Internet, macht dicht. Zum 31. März werde der "aktive Dienst" eingestellt, alle Konten würden automatisch gelöscht, ist auf der Website der in der Schweiz ansässigen Firma zu lesen. Anfragen von n-tv.de über die Gründe der Geschäftsaufgabe blieben bislang unbeantwortet.
Rapidshare ist ein sogenannter Filehoster - dort können Dateien im Netz gespeichert und über einen Link zum Download wieder abgerufen werden. Die Unterhaltungs-Industrie warf Rapidshare über Jahre vor, Urheberrechtsverstöße bei Filmen und Musik zu ermöglichen. Die Betreiber wehrten sich dagegen und verwiesen darauf, dass die Verantwortung für die hochgeladenen Inhalte bei den Nutzern liege.
Geschäftsmodell geändert
Das Ende von Rapidshare hatte sich lange abgezeichnet. Nach seiner Gründung im Jahr 2004 wuchs das Unternehmen zunächst und arbeitete sehr profitabel. Gerichtsprozesse um Urheber- und Verwertungsrechte machten der Firma jedoch finanziell zu schaffen. Einem Bericht von pctipp.ch zufolge hatte das Unternehmen bereits vor rund einem Jahr nur noch einen Mitarbeiter - und der sei für den Support zuständig. Die Unternehmensführung hatte die anderen Beschäftigten demnach aufgefordert, zu kündigen oder entlassen zu werden, darunter auch sämtliche Entwickler. Schon im Jahr 2013 hatte Rapidshare drei Viertel seiner Mitarbeiter entlassen.
Nachdem Anfang 2013 die ähnlich funktionierende Plattform Mega des umstrittenen Internet-Unternehmers Kim Dotcom von den US-Behörden geschlossen wurde, änderte Rapidshare das Geschäftsmodell. Downloads von Filmen wurden mit Einschränkungen für den Datenverkehr unattraktiv gemacht. Stattdessen versuchte sich Rapidshare als Speicherdienst in Konkurrenz zu Anbietern wie etwa Dropbox. Die Einnahmen reichten jedoch nicht aus, um das Geschäft fortzuführen. Das Unternehmen gibt es seit 2004.