Cebit 2014 ist eröffnet Sicherheit soll Vorfahrt haben
10.03.2014, 00:24 Uhr
Wie bei anderen Messen im Vorfeld ist auch bei der CeBIT das vernetzte Auto ein großes Thema. Die Branche sieht darin große Chancen, VW-Chef Winterkorn warnt aber auch vor den Gefahren und fordert eine Datenschutz-Allianz der Autobauer.
Datenschutz als Voraussetzung für die zunehmende Digitalisierung: Zur Eröffnung der weltgrößten Computermesse Cebit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gemahnt, die Sicherheit der Daten nicht aus den Augen zu verlieren. Ebenso wie der Regierungschef des diesjährigen Cebit-Partnerlands Großbritannien, David Cameron, forderte sie die zügige Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für den digitalen Binnenmarkt in Europa.

VW-Chef Martin Winterkorn (links) zeigt dem britischen Premier Cameron und Kanzlerin Merkel das Modell eines selbstfahrenden Autos.
(Foto: REUTERS)
Cameron sagte, dazu sei unter anderem nötig, mehr Tempo etwa bei der Abschaffung von Roaminggebühren vorzulegen. Das "Internet der Dinge" müsse Realität werden. Die Briten sind mit mehr als 130 Unternehmen diesmal eine der größten ausländischen Ausstellernationen der Cebit. Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten ist Leitthema der Messe, die sich 2014 erstmals ausschließlich an professionelle Anwender wendet.
"Ja zu Big Data! Nein zu Big Brother!"
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn forderte bei der feierlichen Eröffnung eine Allianz der Autobauer gegen den Missbrauch von Nutzer-Daten in vernetzten Fahrzeugen: "Das Auto darf nicht zur Datenkrake werden." Die Autobauer schützten ihre Kunden vor Gefahren wie Aquaplaning, Sekundenschlaf oder Staus. "Und mit dem gleichen Pflichtbewusstsein werden wir unsere Kunden auch vor dem Missbrauch ihrer Daten schützen", sagte der VW-Chef. Er forderte: "Wir brauchen eine Art Selbstverpflichtung der Automobilindustrie."
In der Autobranche ist das zunehmend vernetzte Fahren derzeit ein großer Trend, bei dem immer mehr Datenströme entstehen. Winterkorn betonte in seiner Cebit-Rede: "Ja zu Big Data! Ja zu mehr Sicherheit und Komfort! Aber Nein zu Bevormundung und Big Brother!" Die VW-Tochter Audi demonstrierte einen Prototypen des Cockpits für ein selbstfahrendes Auto mit dem Namen "James 2025". Es hat ein Lenkrad, das sich auseinanderklappt und eine verschwindende Instrumententafel.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka überreichte auf der Veranstaltung einen Scheck über 50.000 Euro an die Entwickler der App Shoutr - sie gewannen den Cebit-Innovationspreis für eine Smartphone-Anwendung. Sie ermöglicht den drahtlosen Austausch von Bildern und Musik mit Smartphones in unmittelbarer Nähe.
Quelle: ntv.de, wne/dpa