Technik

Mord oder Selbstmord? Software sucht den Täter

Ein Toter liegt am Boden, die Pistole neben ihm - war es nun Mord oder Selbstmord? Ein neues Simulationsprogramm könnte darauf eine Antwort geben und somit zur Klärung kriminalistischer Zweifelsfälle beitragen. Das meldet der Scienceticker.

Das von einem Tübinger Physiker entwickelte Verfahren stellt die Situation detailliert nach: Die Einschussposition, der Verlauf des Schusskanals sowie Stellung und Bewegungsspielraum der Gelenke geben Aufschluss über die Möglichkeiten eines Selbstmordes. Bei der Erfassung und der Auswertung dieser Fakten hilft ein Programm, das Jörg Subke vom Gerichtsmedizinischen Institut der Universität Tübingen entwickelt hat.

"Wir vermessen zunächst die Körperhülle und erstellen ein genaues Modell ", erläutert der Physiker. Dabei kann sowohl das Opfer selbst als auch seine Wunden nachträglich dargestellt werden. Zudem können aus der Lage der Leiche die letzten Bewegungen des Opfers im Computer rekonstruiert werden.

Bislang wird der Tathergang bei der Tatortbesichtigung meist mit Personen nachgestellt, die eine ähnliche Statur wie das Opfer haben. Es sei allerdings nicht gewährleistet, dass die Testperson dem Opfer wirklich entspreche, gibt Subke zu bedenken. Auch die Richtung des Schusskanals könne so nur sehr ungefähr geschätzt werden. "Das ist mit dem neuen Verfahren absolut exakt möglich. "

Quelle: ntv.de

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