Microsofts neuer Windows-Star Surface Pro 3 geht an den Start
26.08.2014, 11:11 Uhr
In Verbindung mit einem Tastatur-Cover soll das Surface Pro 3 ein vollwertiger Notebook-Ersatz sein.
(Foto: Microsoft)
Die meisten Menschen haben noch nie ein Surface außerhalb eines Elektromarkts gesehen - das Gerät, das gleichzeitig Tablet und Notebook sein will, ist kein Verkaufsschlager. Kann Microsoft dies mit der dritten Generation ändern?
Microsoft bringt sein neues Tablet Surface Pro 3 am 28. August auch in Deutschland an den Start. Anders als seine Vorgänger ist das Gerät mit seiner Ausstattung als vollständiger Notebook-Ersatz gedacht. Der Nutzer solle nun alles mit einem Gerät machen können, sei es privat surfen und Filme anschauen oder beruflich für den produktiven Einsatz nutzen, sagt Microsoft-Manager Oliver Gürtler. Bereits vor der offiziellen Markteinführung hatte das Surface 3 zahlreiche positive Rezensionen erhalten.
Mit einer Bildschirmdiagonale von zwölf Zoll ist das Gerät größer als die ersten Modelle, mit rund 800 Gramm aber auch leichter sowie merklich dünner. Es gehöre zu den dünnsten Geräten in der Notebook-Klasse, die mit Intels Core-Prozessor arbeiten, sagt Gürtler. Die Bildschirmauflösung sei ähnlich hoch wie bei Apples Retina-Displays, die einzelnen Pixel ließen sich nicht mehr erkennen. Laut Gürtler will Microsoft mit dem High-End-Gerät vor allem Apples Notebook Macbook Air Konkurrenz machen. Es gehe auch darum, die aktuellen Versionen von Windows als beste Wahl zu bewerben, da es eine breite Auswahl an verschiedensten Geräten für das System gebe.
Das Surface Pro 3 sieht Microsoft als Referenzdesign für Geräte an, die optimal auf sein Betriebssystem Windows ausgelegt sind. Mit dem ersten Surface-Model l hatte der Softwarekonzern im Jahr 2012 noch für manchen Unmut unter seinen Hardware-Partnern gesorgt, da er ihnen direkte Konkurrenz machte. Nach langer Durststrecke im Tablet-Markt hatte sich Microsoft damals entschieden, ein eigenes Gerät zu entwickeln, das die Vorzüge wie etwa die Touch-Unterstützung von Windows 8 optimal nutzen sollte. Ziel war es, im boomenden Tablet-Markt durchzustarten, der von Apple und Google klar dominiert wurde. Microsoft war es nicht gelungen, seine Marktposition bei PCs auf die mobilen Geräte zu übertragen.
Two-in-One für den Beruf
Mehr als zwei Jahre später soll das Surface Pro 3 nun aber auch eine neue Gerätekategorie etablieren. Es sei für die Klasse der sogenannten Two-in-One-Geräte positioniert, sagt Gürtler. Mit optionaler Tastatur, die auch als Schutzklappe dient und sich mit einem verbesserten Magnetstreifen an den Bildschirm anbringen lässt, wird das Tablet zum Notebook. Mindestens neun Stunden Akku-Laufzeit sollen es für den beruflichen Alltag tauglich machen.
Zu den Highlights gehöre neben den jetzt stufenlosen Neigungswinkeln auch die Integration von OneNote mit einem elektronischen Stift, sagt Gürtler. Mit einem Klick auf den Knopf an der Kopfseite öffnet sich automatisch die Notiz-Software auf dem Surface und ist ohne Start- und Wartezeit für handschriftliche Notizen verfügbar. "56 Prozent der Berufstätigen bevorzugen heute noch immer Papier und Stift", sagt Gürtler.
Mit einem Preis zwischen rund 800 und 2000 Euro orientiert sich das Surface deutlich am Premium-Bereich, mit Tastatur ist das Gerät sogar knapp 130 Euro teurer. Bei der dritten Generation seiner Tablets hatte sich Microsoft dagegen entschieden, ein kleineres und günstigeres Modell auf ARM-Basis herauszubringen, das nicht mit der Standard-Windows-Software kompatibel ist. Diese Gerätekategorie wird derzeit von Modellen mit Googles Android-System überschwemmt, Apple ist mit seinem iPad mini stark. Der sich derzeit wieder erholende PC-Markt könnte Microsoft dabei in die Hände spielen.
Branchenbeobachter sprechen bereits von einer Renaissance des PC-Geschäfts. Wie sich das Surface Pro 3 seit dem Start in den USA geschlagen hat, teilte Microsoft bislang nicht mit. Man sei aber mit den Vorbestellungen in Deutschland sehr zufrieden, sagt Gürtler.
Quelle: ntv.de, kwe/dpa