Technik

Motorola verbessert und verzögert Xoom 2 an der Tablet-Spitze?

Das Motorola Xoom 2 ist spritzwasserfest.

Das Motorola Xoom 2 ist spritzwasserfest.

(Foto: Motorola)

Motorola bietet mit dem Xoom 2 sein zweites Android-Tablet an. Die neue Generation ist leichter und stärker, hinkt aber der Zeit trotzdem etwas hinterher. Denn das betagte Betriebssystem "Honeycomb" lässt das Xoom 2 älter aussehen als es ist.

Mit dem Xoom stellte Motorola im Januar 2011 bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas das weltweit erste Tablet mit dem damals brandneuen Android 3 alias "Honeycomb" vor. Rund ein Jahr später hat der US-Hersteller die zweite Xoom-Generation vorgestellt - und das Betriebssystem ist immer noch Honeycomb, obwohl Google Android 4 (Ice Cream Sandwich) bereits im Oktober 2011 veröffentlichte. Samsung, Acer und andere Hersteller bieten bereits Tablets mit dem deutlich verbessertem OS an. Motorola sollte schnell nachbessern und ein Update ausliefern. Denn das veraltete Honeycomb bremst das ansonsten gelungene Tablet unnötig aus.

Motorola hat dem XOOM 2 einen 10,1 Zoll großen Touchscreen im 16:9-Format eingebaut, der mit 1280 x 800 Pixeln HD-Videos in 720p darstellen kann. Das von Gorilla-Glas vor Kratzern geschützte Display ist sehr kontrastreich und lichtstark. Die Farben sind knackig und auch im steilen Betrachtungswinkel ohne Stich. Allerdings dimmt die automatische Helligkeitsregelung etwas zu stark. Über dem stark spiegelnden Display sitzt eine bescheidene VGA-Frontkamera mit 1,3 Megapixeln.

So viele Steckplätze sucht man bei den meisten Tablets vergeblich.

So viele Steckplätze sucht man bei den meisten Tablets vergeblich.

(Foto: kwe)

Dampf macht dem Tablet ein mit 1,2 Gigahertz getakteter Doppel-Kern-Prozessor von Texas Instruments, dem 1 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Das Tablet mit abgeflachten Ecken misst sehr schlanke 253,9 x 173,6 x 8,8 Millimeter und wiegt nur 599 Gramm. Laut Motorola sind Gehäuse und Bildschirm gegen Spritzwasser geschützt.

Die Rückseite besteht aus dunklem, anthrazitfarbenem Aluminium, das unten und an den Seiten durch gummierten Kunststoff eingefasst ist. Dadurch liegt das Gerät, das im Gegensatz zu Apples iPad für den Einsatz im Querformat optimiert, sehr gut in der Hand. Dazu tragen auch die abgeschrägten Kanten bei, in die - vor zufälligen Griffen gut geschützt - Einschalter und Volumenregler nahezu bündig eingelassen sind.

Sechs Stunden hält es mindestens durch

Unter der Aluminium-Platte sitzt ein 7000 Milliamperestunden starker Akku, der das Xoom 2 bei Internetnutzung mehr als zehn Stunden auf Trab halten soll. Im härteren Einsatz hielt das Motorola-Tablet rund sechs Stunden durch. Über dem Akku-Deckel ist eine gleichfarbige Plastikleiste, in der eine 5-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz und Stereolautsprecher sitzen.

Auf dem Xoom 2 ist Quickoffice HD vorinstalliert, mit dem sich Word-Dokumente, Excel-Arbeitsmappen und Powerpoint-Präsentationen erstellen und bearbeiten lassen.

Auf dem Xoom 2 ist Quickoffice HD vorinstalliert, mit dem sich Word-Dokumente, Excel-Arbeitsmappen und Powerpoint-Präsentationen erstellen und bearbeiten lassen.

(Foto: Motorola)

Die Kamera macht bei günstigen Lichtverhältnissen für ein Tablet absolut akzeptable Fotos. Wenn es dämmert, sollte aber sehr schnell der Blitz zugeschaltet werden, da die Bilder sonst stark verrauschen. Die Blitzauswahl ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen, denn die Kamera-App glänzt durch einen Touch-Auslöser am rechten Bildrand, der von einem Auswahlrad eingekreist ist. Dort findet der der Daumen problemlos Blitzeinstellungen, Weißabgleich, Farbeffekte, Szenemodus und Einstellungen. Klasse.

Der Klang der Lautsprecher ist eigentlich gut und die Lautstärke ist okay, obwohl die Schlitze an der Rückseite sitzen. Legt man das Tablet bei längeren Filmen auf den angewinkelten Oberschenkeln ab, werden die Lautsprecher aber größtenteils abgedeckt. Mit Kopfhörern machen Filme und Musik am Xoom 2 mehr Laune.

Das neue Motorola-Tablet ist sehr anschlussfreudig. Es bietet Micro-USB, Micro-HDMI und einen Steckplatz für MicroSD-Karten, die den wahlweise 16 oder 32 Gigabyte großen internen Speicher vergrößern können.

Neben sehr eigenwilligen Icons hat Motorola seinem neuen Tablet als Extra auch eine Infrarotschnittstelle eingebaut, mit der es via App zur Universal-Fernbedienung wird.

Den Tablet-Alltag bewältigt das Xoom 2 normalerweise problemlos. Der Touchscreen reagiert exakt, Webseiten bauen flott auf und Videos spielen ruckelfrei ab. Auch grafisch aufwendige Spiele zwingen das Tablet nicht in die Knie. Trotzdem wirkt das System etwas hakelig und hat sich im Test ein paar Hänger geleistet. Möglicherweise beseitigt ein Update auf Android 4 die Schwächen. Motorola will Ice Cream Sandwich für das Xoom 2 im dritten Quartal veröffentlichen. Wenn dann auch noch der Preis von rund 590 (32 Gigabyte) und 500 Euro (16 Gigabyte) etwas sinkt, könnte das Motorola Xoom 2 durchaus in der Tablet-Oberklasse mitspielen.

Quelle: ntv.de

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