Banken

Gerüchte um einen möglicherweise geplanten Verkauf von Teilen des deutschen Autozulieferers Continental (Conti) haben der Aktie des Unternehmens zu einem deutlichen Kurssprung verholfen.

Belastet von Kursabschlägen bei einzelnen Finanzwerten und angesichts schwacher Quartalszahlen gehen die US-Börsen am Mittwoch mit Verlusten aus dem Handel. Die zähe Debatte um die Pläne des neuen Präsidenten Obama zur Stabilisierung des krisengeschüttelten Bankensektors sorgen für Unsicherheit. Aktien der Bank of America geben zweistellig nach.

Die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) nimmt den Banken des Landes Aktien im Wert von umgerechnet fast neun Mrd. Euro ab, um sie in der Finanzkrise zu stabilisieren. Mit dem Aufkauf sollen die Bilanzen der Geldhäuser entlastet werden.

Innerhalb der Bundesregierung bestehen weiterhin Meinungsunterschiede über eine gesetzliche Regelung zur Verstaatlichung privater Banken. Es gebe noch kein abgestimmtes Konzept, das als Basis für einen Gesetzentwurf zur entsprechenden Erweiterung des Finanzmarkt-Stabilisierungsgesetzes dienen könnte, heißt es in Berliner Regierungskreisen.

Die lange Dauer der Finanzmarktkrise wird laut Bundesbankpräsident Weber zunehmend zur Belastung für Deutschlands Banken. Und ein Ende der Turbulenzen sieht Weber bislang nicht. Es gebe "mehrere Indizien dafür, dass ein Ende des Anpassungsprozesses an den globalen Finanzmärkten noch nicht in Sicht ist".

Gerüchte, Spekulationen und die Hoffnungen auf die Gründung einer "Bad Bank" in den USA haben am deutschen Aktienmarkt eine breite Aufwärtsbewegung ausgelöst. Aktien der Deutschen Bank schnellen mehr als 20 Prozent in die Höhe. Commerzbank-Aktien gewinnen mehr als 18 Prozent. Der Dax schließt mit einem Plus von 195 Zählern oder 4,52 Prozent bei 4519 Punkten.

Das Emissionshaus MPC Capital hat einem Zeitungsbericht zufolge eine Finanzierungszusage von zwölf Banken über 500 Mio. Euro erhalten. MPC leidet unter miserablen Geschäften und den anhaltend düsteren Aussichten an den Finanzmärkten.

Die Regierung in Dublin übernimmt die Anglo Irish Bank komplett. Die Aktien des drittgrößten irischen Kreditinstituts wurden vom Handel an den Börsen in Dublin und London ausgesetzt. Der Börsenwert der Anglo Irish Bank war in den zurückliegenden Monaten dramatisch eingebrochen. Die EU muss der Maßnahme noch zustimmen.

Die Post steht zur Absicherung des Postbank-Verkaufs Kreisen zufolge vor einem Einstieg bei der Deutschen Bank. Die Deutsche Bank bezahlt wohl die Übernahme der Postbank zu einem größeren Anteil mit eigenen Aktien als bisher geplant. Dadurch bekommt die Post einen Anteil von knapp zehn Prozent und würde größter Aktionär der Deutschen Bank.

Nach der Teilverstaatlichung der Bank gehen die Diskussionen über die Zukunft der Bank weiter. Finanzexperten sehen in der Übernahme von 25 Prozent der Aktien durch den Bund eine neue Dimension in der Finanzkrise erreicht. Die Bundesregierung verteidigte den 18 Mrd. Euro teuren Einstieg mit Steuergeld. An der Börse sackte der Kurs der Aktie weiter ab.