Corona-Impfung

Am Donnerstag lehnt der Bundestag eine Impfpflicht ab. Gesundheitsminister Lauterbach geht davon aus, dass deshalb im Herbst neue Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, um hohe Infektionszahlen vorzubeugen. "Der Spielraum für Lockerungen ist komplett aufgebraucht", warnt er.

• Video Lauterbach: "Müssen mit neuer Omikron-Variante im Herbst rechnen"

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will die Hoffnung nicht aufgeben: Nachdem die Impfpflicht an einer ersten Abstimmung im Bundestag scheitert, pocht er auf einen weiteren "Versuch" bis zum Herbst. Sein Parteikollege, Bundeskanzler Scholz, erteilt dieser Forderung aber eine Absage.

Es gibt gute Argumente für eine Impfpflicht, aber offenkundig nicht genügend. Mit der heutigen Niederlage der Impfpflicht-Befürworter sollte die Debatte dringend beerdigt werden, anstatt sich weiter zu verkämpfen. Ein Kommentar von Sebastian Huld

Nachdem die Impfpflicht ab 60 vom Tisch war, zeigt sich Gesundheitsminister Lauterbach enttäuscht. "Um unnötige Opfer im Herbst zu vermeiden", hält er eine Impfpflicht nach wie vor für notwendig. Auch die Grünen äußern sich besorgt über die Folgen des gescheiterten Entwurfs.

Die Impfpflicht kommt nicht, weil es ihren Befürwortern in den Regierungsparteien nicht gelingt, eine Mehrheit zu organisieren. Dass die Union wohl auch aus Kalkül gegen eine Impfpflicht stimmt, dürfte den Graben zwischen Ampel und Opposition dauerhaft vertiefen. Von Sebastian Huld

Mit Hängen und Würgen bringt die Ampelkoalition ein Gesetz für eine Corona-Impfpflicht in den Bundestag ein. Doch der Widerstand bei AfD, Union und Teilen der FDP ist zu groß. Die Appelle von Kanzler Scholz und Gesundheitsminister Lauterbach laufen ins Leere.

Eigentlich vertritt Außenministerin Baerbock heute Deutschland beim NATO-Treffen in Brüssel. Doch die Grüne muss vorzeitig abreisen: Aus Sorge um die knappen Mehrheitsverhältnisse bei der Abstimmung zur Impfpflicht folgt sie damit der Bitte von Kanzler Scholz.

Das Hickhack um die Impfpflicht nimmt ein Ende: Im Bundestag stimmen die Abgeordneten darüber ab, ob der Corona-Piks für ältere Bundesbürger ein Muss wird. CDU, FDP und AfD erklären im Parlament ihren Widerstand. Die Vize-Fraktionschefin der SPD äußert bereits Durchhalteparolen.

Lange ausgeschlossen, dann von vielen favorisiert, jetzt auf der Kippe: Am Vormittag entscheidet der Bundestag über die Einführung einer Corona-Impfpflicht. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag für eine Pflicht ab 60 Jahren, doch der Ausgang der Abstimmung ist nicht vorhersehbar.

Wer auch nach einer Corona-Infektion noch Beschwerden hat, leidet möglicherweise an Long Covid. Die Fälle dieser noch neuen Erkrankung nehmen immer mehr zu. Die Diagnose ist für Ärzte nicht immer einfach. Die Forschung steht noch ganz am Anfang. Von Caroline Amme