Zur Bewältigung der Flüchtlingskrise gibt die Bundesregierung 2016 knapp 22 Milliarden Euro aus. Für dieses Jahr plant Finanzminister Schäuble einen ähnlichen Betrag ein. Ökonomen sehen die Ausgaben als ein riesiges Konjunkturprogramm.
Aktuelle politische und wirtschaftliche Krisen können der Wirtschaft in Deutschland offenbar wenig anhaben. Experten bezeichnen sie gar als "Hochburg der Stabilität". Nur einer könnte es dem deutschen Export schwer machen.
Vorhersagen sind immer ein schwieriges Geschäft. Doch oft ist der Blick in die Zukunft unverzichtbar, etwa der in die ökonomische. Konjunkturprognosen helfen Unternehmen und Staaten bei der Planung. Fehler sind im Preis mit drin.
Die deutsche Wirtschaft brummt derzeit. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Doch die Politiker hätten keinen Grund, sich auf die Schultern zu klopfen, sagt Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher. Er fordert vor allem mehr Investitionen - nicht nur in Straßen und Brücken.
Mit seinem Weihnachtsgeschenk für die griechischen Rentner verspielt Premier Tsipras mit einem Handstreich das Vertrauen der Geldgeber. Beim Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel hat er aber noch ein Ass im Ärmel, ist sich DIW-Experte Kritikos sicher.
Letztes Jahr erzielte der Bund einen Überschuss von 12 Milliarden Euro, auch dieses Jahr winkt ein milliardenschweres Plus. Doch die rosigen Zeiten sind Wirtschaftsforschern zufolge bald vorbei. Der Brexit und Donald Trump trüben die Aussichten.
Am Sonntag stimmen die Italiener über eine Verfassungsreform ab. Scheitert sie, drohen eine Regierungskrise und Turbulenzen an den Märkten. Am Ende könnte es auch für den Euro gefährlich werden, warnt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Vor der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises am Montag haben die Chefs deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute vor allem US-Forscher auf dem Zettel. Um einen Favoriten gibt es im Vorfeld eine Panne.
Die führenden deutschen Wirtschaftsforscher heben ihre Prognose für das laufende Jahr an - und streichen die Erwartungen für 2017 etwas zusammen. Der Brexit wird zur großen Unbekannten. Sonst aber überwiegen die guten Nachrichten.