Elektronische Patientenakte

Neuer Monat, neue Vorgaben: Ab heute müssen Ärzte in Deutschland wichtige Daten in die elektronische Patientenakte eintragen. Dies soll die Behandlung verbessern und vereinfachen. Doch wie gut läuft das Digitalisierungsprojekt an und was müssen Versicherte beachten? Ein Überblick.

Die Nutzung der elektronischen Patientenakte wird Pflicht und bei der Gartenarbeit darf wieder vollumfänglich zugelangt werden. Zudem gibt es Neuerungen bei der Echtzeitüberweisung. Und dann wird auch noch die Zeit umgestellt. Dies und anderes erwartet Sie im neuen Monat. Von Axel Witte

Im Gesundheitswesen setzt man große Hoffnung in die elektronische Patientenakte. Obwohl sie seit Ende April aktiv ist, wird sie noch zögerlich genutzt. Die Techniker Krankenkasse will die Identifizierung erleichtern und auf ein Verfahren setzen, das Verbraucher von anderer Stelle kennen.

Ab Oktober sind Ärzte und Ärztinnen verpflichtet, die elektronische Patientenakte zu nutzen. Seit Januar wird sie für gesetzlich Versicherte angeboten. Bisherige Zugriffe durch Patienten sind noch gering. Das soll sich ändern.

Die elektronische Patientenakte ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Doch seit dem Start in Testregionen gibt es Sicherheitsprobleme. Die tauchen auch jetzt wieder auf. Damit müsse man in der Frühphase rechnen, erklärt Gesundheitsminister Lauterbach.

Wer die vollen Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte nutzen will, braucht die dazugehörige App. Doch mit dem Download ist es längst nicht getan. Ein Überblick.

Ab der kommenden Woche kann die elektronische Patientenakte deutschlandweit für alle 73 Millionen gesetzlich Versicherten genutzt werden. Doch längst nicht alle wollen, dass Diagnosen, Arztbriefe oder eingenommene Medikamente digital gespeichert sind. Die Einspruchsquote ist beachtlich.

Eigentlich sollte die elektronische Patientenakte bereits an den Start gehen, technische Probleme lassen es jedoch nicht zu. Nach Angaben des scheidenden Gesundheitsministers Lauterbach müsste nun alles laufen. Doch Computerexperten sehen noch immer eine Sicherheitslücke.

Pläne für eine elektronische Patientenakte (ePA) gibt es seit mehr als 20 Jahren. Auf freiwilliger Basis wird sie bereits genutzt, jedoch nur wenig. Dies soll sich nun nach dem Willen des scheidenden Gesundheitsministers Lauterbach ändern.

• Video Das müssen Versicherte über die E-Patientenakte wissen

Akte auf, Arzt rein: So soll die Patientenakte unser Gesundheitssystem verändern. Die elektronische Patientenakte ist da – verpflichtend, digital, aber nicht ganz ohne Reibung. Bitmarck-CEO Andreas Strausfeld erklärt im ntv-Podcast, warum der Start nicht ganz rund lief und warum sie trotzdem der Gamechanger für die Gesundheitsversorgung werden kann. Von Andreas Laukat

Krankenversicherte sollen bald alle Daten in einer elektronischen Patientenakte beieinander haben. Allerdings dauert es noch etwas, bis sie für alle kommt, sagt KBV-Chef Gassen.

Das Großprojekt elektronische Patientenakte von Gesundheitsminister Lauterbach hat sein erstes Etappenziel erreicht. Die Krankenkassen haben inzwischen nahezu alle E-Akten angelegt. Rund 300 teilnehmende Praxen, Apotheken und Kliniken sollen die ePA jetzt im Alltag testen.

Daten zu psychiatrischen oder psychotherapeutischen Diagnosen und Behandlungen sind besonders sensibel. Sie landen nun in der elektronischen Patientenakte. Ist das sinnvoll?

Wer chronisch oder schwer erkrankt ist und mit mehreren Ärzten zu tun hat, muss sich bislang in der Regel selbst darum kümmern, dass diese über die Befunde ihrer Kollegen informiert sind. Mit der elektronischen Patientenakte soll sich das ändern. Es gibt noch weitere Vorteile, aber auch Kritik.

Die elektronische Patientenakte steht kurz vor der Einführung, doch Warnungen von IT-Experten sorgen für Unruhe. Hacker könnten einfach an Daten gelangen, heißt es. Bundesgesundheitsminister Lauterbach verweist auf Nachbesserungen - und sieht weiter enorme Vorteile der Digitalisierung.