Energiewirtschaft

Während Stromverbraucher im Jahr etwas verschnaufen konnten, wird es jetzt wieder teurer. Schuld daran sind vor allem die Umlagen für die Energiewende und der Ausbau der Netze. Schummeln die großen Netzbetreiber dabei ihre Gewinne hoch?

Ökostrom ist inzwischen wichtigste Stromquelle in Deutschland. Das drückt auch den Börsenstrompreis und kommt so der Industrie zugute. Privathaushalte dagegen profitierten kaum davon, kritisieren die Grünen.

Der Strom an der Leipziger Strombörse ist zu günstig - zumindest aus Sicht der Energieversorger. RWE hat deswegen in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Nur ein Sondereffekt rettet die Zahlen.

Deutschlands größter Energiekonzern Eon steckt weiter tief in der Krise. Allein im dritten Quartal fiel ein Minus von fast acht Milliarden Euro an. Dennoch will der Energieriese die Dividende nicht anrühren.

Wer günstig fördern kann, drückt den Preis, schaltet die Konkurrenz aus - und kann ihn dann beliebig erhöhen. Dieses mögliche Szenario sieht die Internationale Energieagentur und zeigt mit dem Finger auf Produzenten im Nahen Osten.

Mehr als fünf Milliarden Euro Verlust soll Versorger Eon dieses Jahr bereits eingefahren haben - das geht aus einem Medienbericht hervor, der sich auf Insider beruft. Klarheit wird es erst am Mittwoch geben. Schuld an den Miesen sollen die Strompreise sein.

Diese Partnerschaft war von Anfang an keine einfache. Mit dem massiven Ausbau seines Gasgeschäfts durch die VNG-Übernahme wird sich EnBW nun schrittweise aus der EWE zurückziehen. Eine jahrelange Hängepartie scheint so beendet.

Die Ökostrom-Umlage müssen grundsätzlich alle Stromverbraucher bezahlen. Unternehmen, die viel Strom verbrauchen, bekommen Rabatt. Dafür müssen sie einen Antrag stellen. Für 2016 ist die EEG-Umlage erhöht worden.

Das Kabinett ordnet die Energiewende neu: Energiekonzerne sollen sich beim Rückbau von Kernkraftwerken künftig nicht mehr durch Abspaltungen aus der Verantwortung stehlen. Zudem soll eine neue Kommission prüfen, ob der Ausstieg richtig finanziert wird.

Die Preise für Heizöl und Kraftstoff sinken und ziehen auch die Inflationsrate in Deutschland nach unten. Die Erwartungen an die EZB, noch mehr Liquidität in die Wirtschaft zu pumpen, steigen.